Sonntag, 17. April 2016

Das Wiener Beisl und ein Feta in Kürbiskernpanade mit Linsen-Dal



Mit dem heutigen Tag oute ich mich. Ich oute mich als Wienerin am Papier und kann es nicht länger beschönigen, dass ich auf die Frage "Wo kommst du denn her?" nicht mehr ohne den Blick zu senken und mich bei einer (mehr-oder-weniger-)Lüge ertappt zu fühlen, wenn ich leise "Wien" murmle. In jeder Beziehung gibt es Höhen und Tiefen, weswegen meine geliebte Wahlheimat und ich uns für ein anderes Modell entschieden haben. Da uns das "offene" zu klischeehaft gewesen wäre haben wir uns für das Label "Wochenendbeziehung" entschieden. Jetzt ist es raus. Deswegen möchte ich in diesem Post allen Wien-Feinden eine der zahlreichen wunderbaren Seiten der lebenswertesten Stadt der Welt (einschließlich ihres einzigartigen Marketings) zeigen. Seite 1: das Wiener-Beisl. Jeder hat ein liebstes. Jeder Nicht-Raucher verzeiht den Qualm. Und jedem fällt es als erstes ein, wenn er abends seinen Spritzwein trinken will.
Mein liebstes ist das Amerlingbeisl, denn neben der Zitronenscheibe im Spritzer gibt's dort auch ganz fantastisches Essen. Mein absoluten All-Time-Favorite hat heute seinen Weg hier her gefunden und soll für die vielen Wochenende ohne Blogpost entschädigen.



2 Feta
1 Handvoll Kürbiskerne
1 Ei
Mehl
Pflanzenöl

1 Tasse rote Linsen
1-2 TL Tomatenmark
1 Messerspitze Kreuzkümmel
1 Messerspitze Ingwer
1 Messerspitze Koriander
Salz, Pfeffer

Salat
Zitrone

Zuerst lässt man die Linsen in Salzwasser für 7-10 Minuten weich kochen (mittlere Hitze), bevor man sie anschließend püriert. Dabei sollen ein paar ganz bleiben, es soll kein Mus werden. Das Tomatenmark und die Gewürze unterrühren, salzen und pfeffern nach Geschmack.

Den Feta zuerst in Mehl, dann in verquirltem Ei und anschließend in klein gehackten Kürbiskernen wenden. So wird er in heißem Öl (ca. 1 fingerhoch) ausgebacken bis er goldbraun ist. Aber Vorsicht, dass er nicht zu weich wird. Warm halten kann man ihn im Ofen.

Servieren mit einer Scheibe Zitrone. Die MUSS über den Feta.



Schlemmt und verzeiht!
Eure Herzenswienerin

Sonntag, 27. März 2016

Ein Plädoyer für Ostern




Endlich ist der Frühling da und mit ihm die weiteren Vorbereitungen auf Ostern. Wie auch schon vor zwei Wochen hab ich begonnen den Tisch mit allerlei Dingen für einen Osterbrunch zu decken, deswegen gibt's auch heute zwei weitere. Mit der ganzen Familie an einem langen Tisch vom Vormittag weg bis zum Nachmittag hin bei Kuchen zu sitzen, Eier zu pecken und zu lachen, macht dieses Fest fast noch herzlicher als Weihnachten. Nach diesem Bekenntnis landet morgen mit ziemlich großer Sicherheit eine Drohung von der Weihnachtsfanatiker-Vereinigung in meinem Briefkasten. Aber irgendwie stimmt's halt einfach, weil so viel entspannter und weniger materiell. Die Osternester sind fast ausschließlich mit Süßigkeiten bestückt und ein Schokohase erfreut einen beinahe so wie ein Geschenk unter dem Baum.
Was bei mir aber auf jeden Fall unter den Baum... äh auf die gedeckte Tafel muss ist Brot. Also besser gesagt Germ oder Hefe. Der flaumige Teig macht mich so glücklich, dass ich diese Woche gleich zwei Varianten damit zum Besten gebe.




Germgebäck 1:

750g Mehl
1 Germwürfel
3 Eier
100g Butter
100g Zucker
1 große Tasse Milch (lauwarm)
Prise Salz

1 Pkg. Erdbeeren (TK)
1 kleines Glas Erdbeermarmelade
1 EL Vanillezucker
Hagelzucker
1 Ei



Germgebäck 2:

750g Mehl
1 Germwürfel
3 Eier
100g Butter
1/2 Tasse Milch (lauwarm)
1/2 Tasse Wasser (lauwarm)

150g geriebener Cheddar
120g Osterschinken
1 Pkg. Frischkäse
Gartenkräuter (Schnittlauch, Petersilie...)
Salz, Pfeffer
1 Ei

Zuerst wird jeweils der Germteig angesetzt indem der Germ in der Flüssigkeit aufgelöst, vom Mehl ein Esslöffel und etwas Zucker eingerührt und nochmal ein Esslöffel Mehl oben drüber gestreut wird. So lässt man's schon mal ca. 30 Minuten gehen. Jetzt jeweils zwei ganze Eier und ein Eidotter dazu geben und mit den restlichen Zutaten gut durchkneten. Zugedeckt ruhen für weitere ca. 30 Minuten bei 50° im Backofen oder mit mehr Geduld.



Für Gebäck 1 geht's jetzt so weiter:
Erdbeeren kurz in einen Topf geben und aufkochen, aber nicht so stark, dass sie komplett zerfallen sind (damit es gleich weiterverarbeitet werden kann). Vanillezucker dazu, anschließend pürieren und mit der Erdbeermarmelade verrühren. Den Teig auf einer bemehlten Fläche länglich ausrollen, mit der Erdbeermasse bestreichen und aufrollen. Bis ca. 3 cm eines Endes längs durchschneiden, verflechten und die Enden miteinander verbinden. Mit einem verquirlten Ei besteichen, Hagelzucker drüber geben und bei 180° ca. 30 Minuten backen (bis es braun wird).

Gebäck 2:
Den Schinken in kleine Würfel schneiden und mit dem Cheddar und dem Frischkäse vermischen. Auch die Kräuter, Salz und Pfeffer reingeben und vom Teig ca. tennisballgroße Kugeln nehmen, platt drücken und füllen. Sind alle Bällchen gefüllt, kommen sie in eine ausgeölte Form und backen dort bei 180° ca. 20 Minuten (bis sie braun sind).


Frohe Ostern!

Sonntag, 6. März 2016

Die süße Seite des Osterbrunch



Ostern kommt dieses Jahr ja schon sehr bald um die Ecke. Hier laufen schon die Vorbereitungen für einen Osterbrunch für die ganze Familie – und zwar den süßen Teil des Brunchs in doppelter Ausführung nachdem letztes Wochenende aufgrund von Zeitmangel die Küche kalt blieb. Recht viel mehr Zeit hab ich nicht im Gepäck aber dafür eine Topfen-Zitronen-Tarte und Mini-Mandarinen-Pavlova.





250g Mehl
150g kalte Butter
1 Ei
1 EL kaltes Wasser
1 EL Zucker

2 Eier
1,5 Pkg. Topfen
1 Pkg. Frischkäse
1 Zitrone
50ml Schlagobers
120g Zucker
30g Vanillezucker



Für den Teig Mehl, Butter, Ei, kaltes Wasser und Zucker miteinander verkneten. In die Form drücken und für eine halbe Stunde kühl stellen. Danach mit der Gabel einstechen und ca. 15-20 Minuten bei 200° Heißluft blindbacken bis er goldbraun ist. Die zwei Eier, den Topfen, Frischkäse, den Saft einer Zitrone, Schlagobers, Zucker und Vanillezucker verrühren und auf den gebackenen Teigboden gießen. Runter auf 180° schalten und ca. 20-30 Minuten backen.

3 Eiklar
3/4 Tasse Zucker
3 Mandarinen
1/2 TL Vanillepaste
1 EL Grand Marnier
gehackte Pistazien



Das Eiklar wird zu Schnee geschlagen, während der Zucker nach und nach hinzu gegeben wird. Anschließend auf ein Backblech jeweils 1-2 EL davon verteilen und bei 150° Heißluft für ca. 30 Minuten backen. In der Zwischenzeit die Creme und die Mandarinen vorbereiten. Letztere werden geschält und ein paar Minuten in Wasser gegeben. So lassen sie die "weißen Fäden" mit einem Messer leicht abschaben. So kommen sie in einen Topf mit dem Grand Marnier und der Vanillepaste, kurz etwas weich kochen und auskühlen lassen. Ist alles abgekühlt kommt die Creme auf die Pavlova, die Mandarinen und zum Schluss die Pistazien darüber streuen.



Osterbrunch die 1.

Sonntag, 21. Februar 2016

Rumpelstilzchen und sein gesunder Wrap



Jähzorn oder "Gachzorn", wie wir Österreicher ihn liebevoll nennen, ist mir keine unbekannte Gefühlsregung. Besonders in der Pubertät bekam er bei mir in Form von "himmelhoch jauchzend – zu Tote betrübt" eine beeindruckende Bedeutung. Das Rumpelstilzchen in einem Jugendlichen stampft nun mal besonders gern auf, während es fluchend um das Feuer tanzt, aus manchem wächst man sich aber nicht oder nur teilweise aus. So bedarf es in manchen Situationen ein hohes Maß an Beherrschung, wenn einem etwas nicht so gelingt wie man sich's vorstellt. Besonders schlimm sind solche Misserfolge, wenn man ohnehin schon nicht bei bester Laune ist – was bekanntlich schon mal vorkommen kann, so also auch bei mir. Und zwar heute. Heute in meiner (Falafel)Küche, denn die Bilder von meinem Wrap sollten ursprünglich Bilder eines Falafelsandwichs werden. Also bis zu dem Punkt wo sich meine wunderbar geformten Falafel in der Pfanne aufgelöst und mich zähneknirschend die Küche verlassen ließen. Kurzerhand und vollkommen beherrscht zeige ich euch meinen Healthy Wrap, der, wenn auch nicht geplant, erstaunlicherweise super geschmeckt hat. Zum Trost gab's übrigens auch noch Kuchen – der hilft ja bekanntlich immer.





Hummus:
1 Dose Kichererbsen
1 Knoblauchzehe
1 gekochte rote Rübe
Petersilie
Kreuzkümmel
Koriander
Salz, Pfeffer
Olivenöl
1 TL Tahin



Gemüse:
1 Zucchini
2 Karotten
4 Radieschen
2 Topinambur
1 Handvoll Zuckerschoten
Feta
Chili
Salz, Pfeffer
Olivenöl

Rotkraut
Weizentortillas
Joghurt

Die Kichererbsen werde gemeinsam mit der roten Rübe und allen Gewürzen in der Küchenmaschine püriert. So ergibt sich ein wunderbarer Hummus (wenngleich Falafel geplant waren).

Zucchini und Karotten werden Julienne geschnitten und mit den Zuckerschoten in etwas Olivenöl kurz angebraten. Danach kommen auch die geviertelten Radieschen dazu. Vom Herd nehmen und mit Chili, Salz und Pfeffer würzen.
Topinambur in in feine Scheiben schneiden, den Feta länglich schneiden und das Rotkraut nudelig schneiden. Jetzt die Weizentortillas in einer Pfanne erwärmen, mit dem Hummus bestreichen und mit Gemüse, Feta und etwas Joghurt füllen.



Mut zum Misserfolg bzw. Gachzorn!