Donnerstag, 24. Dezember 2015

Bratapfeltörtchen – Nachspeise für das Weihnachtsmenü


23. Dezember, 21.00 Uhr: "Kannst du mir helfen die Wäsche abzuhängen?" "Um die Uhrzeit noch?" Natürlich war ich schon viel zu müde und gerade mit einem Stück Schokolade unter die Decke gekuschelt. Im Fernsehen laufen die kitschigsten aller Weihnachtsfilme und von Kitsch kann ich mich ja nie besonders gut loseisen. "Ja, morgen ist Rauhnacht." Der Begriff kam mir zwar irgendwie bekannt vor, trotzdem habe ich ein riesiges Fragezeichen im Kopf gehabt. Neben diesem Fragezeichen tauchte aber auch ein Bild meiner Mutter, wie sie mit einer rauchenden Schale durch das Haus geht, vor meinem inneren Auge auf. Dieser Anblick von ihr kam mir von früher in Erinnerung – wie sie mich aktiv unterstützen wollte meinen ersten Liebeskummer zu bekämpfen. Das ausräuchern böser Geister wird dadurch ganz schön in seiner Bedeutung erweitert. Mir gefällt's. So wie ich sowieso den meisten alten Bräuchen etwas abgewinnen kann, sie hinterlassen ein Gefühl von Heimeligkeit. Besonders an Weihnachten.




Kekse:
125g Mehl
1 TL Backpulver
70g Butter
35g geriebene Mandeln
45g Zucker
1 TL Vanillezucker
1 Eigelb

Kuchenteig:
2 Eier
1 Becher Mehl
1 Becher Mandeln
1/2 Becher Öl
1/2 Becher Zucker
1 TL Vanillezucker
1 Becher Joghurt
Zimt, Nelken (gemahlen)
Schuss Amaretto
1 Pkg. Backpulver
1 Apfel

Extra:
Äpfel
Vanilleextrakt
Butter
Marzipan
Staubzucker
Vanilleeis



So früh es geht werden die Kekse zubereitet, dafür verknetet man einfach alle Zutaten und lässt den Teig für mindestens eine 1 Stunde im Kühlschrank ruhen. Danach wird er ausgerollt und die Kekse ausgestochen, so kommen sie für ca. 10 Minuten bei 180° Ober-Unterhitze in den Backofen.
Danach widmet man sich den Kuchenteig. Dafür werden die Eier getrennt und Schnee geschlafen. Anschließend verrührt man das Eigelb, Zucker und Vanillezucker, bevor auch schon das Joghurt und die Mandeln dazu dürfen. Das Mehl vermengt man mit dem Backpulver und siebt es über die Masse. Auch das Öl, Zimt und Mandeln kommen noch hinein. Jetzt den Apfel reiben und unterheben. Ein Schuss Amaretto und den Schnee unterheben. Einfüllen in kleine Förmchen und ca. 20 Minuten bei 170° Heißluft backen.
Für die Zwischenschichten schneidet man den Apfel in dünne Scheiben und sticht das Kerngehäuse aus. In einer Pfanne erhitzt man etwas Butter, gibt dann das Vanilleextrakt dazu und wendet darin die Scheiben, bis sie weich sind. Für die Marzipanschicht wird die Rohmasse auf Staubzucker ausgerollt und danach wieder Scheiben ausgestochen. Ist alles abgekühlt wird gestapelt und mit einer kleinen Eiskugel versehen.





Ich wünsche euch heimelige Weihnachten!

Sonntag, 20. Dezember 2015

Rindsrouladen – Hauptspeise für das Weihnachtsmenü


Wo ist denn eigentlich die Zeit geblieben? Also die Adventszeit sowieso, immerhin naht das große Fest mit Riesenschritten, aber auch die Lebenszeit. Die 30 rückt immer näher und die Augen kann man gar nicht mehr so fest zusammenkneifen, um es nicht zu sehen, als dass es was nutzen würd'. Zumal die dadurch entstehenden Falten irgendwann auch nicht mehr weggehen. Nachdem ich jetzt also 27 geworden bin, wird der Körper müder und die Geburtstagswünsche weniger optimistisch. Von "Jetzt wirst du auch endlich erwachsen." bis "Auf ein letztes faltenfreies Jahr!"war dieses Mal alles dabei. Man kann unschwer erkennen, dass das Feiern besser ankommt, wenn es einen anderen Anlass gibt. Aufgrund der zeitlichen Nähe, verkauf ich's in Zukunft halt einfach immer als Weihnachtsfeier. Der Plan geht bestimmt auf. Um weiterhin Schwarzzumalen (so g'hört sich's hierzulande schließlich) möcht' ich auch noch auf die von Jahr zu Jahr abnehmende Anzahl der Geschenke unter dem Christbaum hinweisen. Man möge es sich an dieser Stelle selbst zusammen reimen, welchen Einfluss ein vorweihnachtlicher Geburtstag zusätzlich darauf hat. Aber irgendwo hab ich's munkeln g'hört, dass es ja das Fest der Liebe heißt und nicht das der Geschenke. Ich glaub' da ist was dran. Daneben könnt' es aber das Fest des tollen Essens sein, oder?



4 Rindschnitzel
Dijonsenf
ca. 8 Scheiben Schinkenspeck
8 Kapern
4 Stangen junger Brokkoli
8 eingelegte Zwiebeln
Salz, Pfeffer
Butterschmalz
1 Stange Lauch
2 Karotten
1/2 Sellerie
ca. 1 EL Tomatenmark
350 ml Rinderbrühe
1/2 Rotwein
2 Pimentkörner
2 Wacholderbeeren
2 schwarze Pfefferkörner
1 Rosmarinzweig
ca. 70 ml Schlagobers
Babykarotten, Romanesco, Kaiserschoten
Bandnudeln



Die Schnitzel werden geklopft, mit Senf bestrichen und mit Salz und Pfeffer gewürzt. Gefüllt werden sie mit halbierten Kapern, halbieren eingelegten Zwiebeln und den Brokkolistangen. Die Seiten klappt man ein, rollt die Schnitzel auf und bindet sie mit einem Küchengarn zu. Jetzt in einem Bräter 1 EL Butterschmalz zerlassen und die Rouladen von allen Seiten scharf anbraten. Danach rausgeben und Platz lassen für einen weiteren EL Butterschmalz und die gewürfelten Karotten, Sellerie und Lauch. Alles scharf anbraten, das Tomatenmark dazu geben und mit einem 1/4 l Rotwein ablöschen. Weiter kochen lassen, bis sich der Rotwein am Boden ansetzt und dann mit dem restlichen Rotwein und der Rinderbrühe aufgießen. Würzen mit Piment, Wacholder, schwarzem Pfeffer und dem Rosmarinzweig. Die Rouladen dürfen jetzt auch wieder hinein und ca. 2 Stunden bei mittlerer Hitze köcheln.
In der Zwischenzeit schon mal die Babykarotten, Röschen vom Romanesco und die Kaiserschoten in Salzwasser 5-10 Minuten kochen und anschließend in Eiswasser geben. Kurz bevor die Rouladen fertig sind wird das Gemüse in Butterschmalz angebraten und gesalzen. Auch die Nudeln werden gekocht. Die Rouladen kommen aus der Sauce und in den Ofen bei 60° bis die Sauce fertig ist. Von der nimmt ca. 2/3 des Gemüses raus und püriert es. Anschließend gibt man es wieder dazu und verfeinert alles noch mit ca. 70ml Schlagoberst.
Es kann angerichtet werden.



Ein Schuss weihnachtliche Ironie, bitte!

Sonntag, 13. Dezember 2015

Pilzpastete – Vorspeise für das Weihnachtsmenü


Eigenartigerweise brennt bereits die dritte Kerze am Adventskranz, wenn ich die dritte Runde meiner Weihnachtsmenüs einläute. Wobei irgendwie fällt mir dann doch gerade auf, dass ja aller guten Dinge drei sind und das somit schon so seine Richtigkeit haben muss. Neben den drei Kerzen am Kranz, gibt's ja bekanntlich auch die heiligen drei Könige und spätestens nach dem dritten Schnaps bei der Weihnachtsfeier empfiehlt es sich auch hier der 3er-Regelung treu zu bleiben und den vierten zu verweigern. Wer jetzt weiter bzw. schmutzig denkt, dem sei verziehen – immerhin ist Weihnachten ja auch das Fest der Liebe und somit irgendwie auch der Vergebung. Damit's letzteres aber erst gar nicht braucht, greift wiederum die 3er-Regelung und der Kreis schließt sich. Ich muss zugeben, diese schlüssige Kette freut mich als Psychologin ganz besonders, da wir es ach so selten wagen von Kausalitäten zu sprechen. Die Form eines Kreises hat übrigens auch die Pilzpastete, die ich für das diesjährige Weihnachtsfest als Vorspeise serviere und die mich mit Zufriedenheit auf mein Tageswerk blicken lässt.



ca. 500g Pilze
1 rote Zwiebel
1 kleine Karotte
1 kleine Pastinake
1 Kartoffel
1/4 Knollensellerie
1 Koblauchzehe
1/2 Pkg. Frischkäse
1 Hand voll Maroni
Muskatnuss
Rosmarin
Pfeffer, Salz

ca. 30g Butter
Salbeiblätter

Blätterteig
1 Ei



Zuerst werden Sellerie, Kartoffel und Pastinake klein gewürfelt und in etwas Wasser weich gedünstet. Bis das passiert ist wird die Zwiebel grob gehackt und die Pilze geputzt und grob geschnitten. Auch die Karotte wird länglich, aber relativ rein geschnitten. Die Zwiebel in etwas Öl anschwitzen, die Karotte dazu und dann auch gleich die Pilze. Die Knoblauchzehe hineinpressen und noch mit Rosmarin, Pfeffer und Salz würzen. Jetzt die Sellerie-Mischung dazu geben und auch noch mit Muskatnuss abschmecken. Zum Schluss den Frischkäse unterrühren und auch die Maroni, die man davor grob hackt. Noch schnell Nussbutter mit den Salbeiblättern machen und die Hälfte dazugeben. Ein wenig abkühlen lassen und in der Zwischenzeit den Deckel für die Pastete ausschneiden. Sobald die Pilzfüllung in der Auflaufform ist, kommt dieser darauf und wird mit verquirltem Ei bestrichen. Bei 200° Heißluft braucht es etwa 15 Minuten und kann nach dem Anrichten mit der restlichen Salbeibutter abgerundet werden.



Wie schön die kleinen Freuden des Lebens doch sein können!

Sonntag, 6. Dezember 2015

Cranberry Cake (upside-down) mit weißer Schokolade ODER ein Geschenk an den Nikolaus



Als Kindergartenkind hab ich mich über den Nikolaus gefreut, zumal ja dann klar war, dass mein Geburtstag nicht mehr weit ist. Wir saßen im Sesselkreis, sangen ihm ein Lied, er fragte, ob wir auch brav waren (eine Selbstverständlichkeit für mich) und hinterließ beim Gehen eine Spur aus Mandarinenschalen. Damit hatte es sich dann bis zum nächsten Jahr erledigt. Eine besondere Vorfreude empfand ich ihm gegenüber eigentlich nicht. Vor allem dann nicht mehr, nachdem ich in den Volksschuljahren eine starke Ähnlichkeit zwischen ihm und dem hiesigen Pfarrer aka Religionslehrer bemerkte. Ein Mann, dessen Namen ihn in diesen Beruf quasi hineindrängte. Pfarrer Gottwald schien allein aufgrund der verblüffenden Namensgebung (ja, sie muss nochmals erwähnt werden) einen besonderen Draht nach oben zu haben, er wusste aus erster Hand, dass 8-Jährige schon zu beichten hatte. Ich hingegen wusste nicht so genau, was ich ihm durch den Vorhang hindurch so erzählen sollte. Es schien mir weise mit den Klassikern zu gehen also erzählte ich ihm, dass ich mit meinem Bruder gestritten, das eine oder andere Mal geflunkert oder ein Keks von der Süßigkeitenschublade heimlich einsteckt habe.



Der Plan ging voll auf, er gab sich zufrieden und um die Flunkerei hatte ich ja bereits um Vergebung gebeten. Mein Bild eines Priesters oder Pfarrers hat er aber dennoch stark geprägt, sei es allein wegen des Rosenkranzes, den ich trotz der geringen Schwere meiner Vergehen beten musste. Somit besuche ich die Kirche nur alle heiligen Zeiten (man freue sich über das Wortspiel), war nie wieder beichten und bin gegenüber Personen, deren Namen "Gott" an irgendeiner Stelle enthält, grundsätzlich skeptisch eingestellt.
Weniger skeptisch, sondern gar voller Euphorie war ich heute als ich dem Nikolaus ein Cranberry-upside-down Cake gebacken habe.

115g Zucker
100g Butter (zimmerwarm)
3 Eier
1/2 Becher Sauerrahm
150g Mehl
1 Pkg. Backpulver
50g weiße Schokolade
ca. 1 TL Ahornsirup



ca. 3-4 Tassen Cranberries
1/2 TL  Zimt
1 EL brauner Zucker
1/2 TL Nelken (gemahlen)

Zuerst wird eine Kuchenform ausgebuttert und der Boden mit einer Mischung aus dem Zimt, braunen Zucker und Nelken bestreut. Anschließend legt man die Cranberries drauf, sodass sie eng nebeneinander liegen.
Danach schlägt man die Butter mit dem Zucker auf, gibt das Eigelb dazu und schlägt aus dem Eiweiß Schnee. Jetzt die Schokolade schmelzen und überkühlen lassen. Zu der Mischung kommt der Sauerrahm, das Mehl wird mit dem Backpulver vermischt und darüber gesiebt. Drunterziehen, auch die Schokolade und den Ahornsirup einrühren und den Schnee unterheben. Den Teig auf die Cranberries geben und bei 170° Heißluft ca. 30 Minuten backen.





Einen braven Nikolaus!