Mittwoch, 22. Mai 2013

Die Sommerliche – Lasagne die 2.


Damit die Spannung steigt – ja, ich weiß sie ist fast nicht mehr auszuhalten – wird der zweite Teil der Lasagnevariationen wieder nicht von einem Land- sondern dieses Mal von einem Meeresbewohner beehrt. Man kennt und liebt ihn: den Lachs.
Da die Temperaturen sich scheinbar doch dazu entschlossen haben mit einer gewissen Konstanz oben zu bleiben, wird auch weiterhin einer sommerlichen Küche gefrönt. Also Gemüse und Fisch. G'schmackig verpackt mit (zur Abwechslung) was Italienischem. Schön langsam beschleicht einem das Gefühl, dass dieses Land einen nie zur Ruhe kommen lässt. Sei's wie's sei, es schmeckt halt einfach. Zum Tisch wurde deswegen auch der hauseigene Italiener gebeten, der dieses Gericht das ein oder andere Mal schon für gut befunden hat. Das äußert sich dann nicht all zu selten in einem übertriebenem Völlegefühl, aber was soll man machen, wenn's so an die Heimat erinnert. Ich fühl mich geehrt und hab auch kein schlechtes Gewissen. Basta!


Was man also braucht, um einen Italiener glücklich zu machen (andere Nationen werden potientiell natürlich auch nicht ausgeschlossen):

2-3 Lachsfilets
Zitrone
500g Blattspinat (die Zwutschgerl eignen sich sehr gut)
Champignons
Feta
Zwiebel
Knoblauch
Olivenöl
Muskatnuss, Suppengewürz
Salz, Pfeffer
Lasagneblätter
Mozzarella

Setzt man das alles zusammen, kommt eine wunderbare Lachslasagne heraus. Dafür steh ich mit meinem Namen. Zusammensetzen bedeutet hier, dass man die Zwiebel mit dem Knoblauch in etwas Olivenöl anschwitzt, den Spinat dazu gibt und es vor sich hinköcheln lässt bis der Spinat aufgetaut ist. Man kann ein bisschen Wasser dazu geben, wenn man das möchte. Dann kommen die geschnittenen Champignons gemeinsam mit den Gewürzen dazu, um kurz vor der Befüllung der Auflaufform mit Fetastückchen ergänzt zu werden. Den Lachs lässt man auftauen, wenn er aus der Tiefkühltruhe kommt, schneidet ihn in kleine Würfel, träufelt Zitronensaft darüber und macht ihn mit Salz und Pfeffer noch schmackhafter.


Wenn das erledigt ist, öffnet man das Rezept von der Gemüselasagne und verwendet die Anleitung für den Lasagne-Allrounder die Bechamelsauce. Dazu braucht man dann eben...

500 ml Milch
50g Butter
50g Mehl
 &
Salz, Pfeffer, Muskatnuss
1 Eigelb
Parmesan

und die Anweisungen aus dem bereits erwähnten Eintrag.

So hat man alle Zutaten beisammen und widmet sich voller Inbrust, versteht sich, erneut der ausgeklügelten Schichttaktik, die bei den vorgestellten Varitionen eh immer auf dem selben Prinzip basiert. Hier also zuerst den Spinat und seine Kollegen in die Form, dann die Bechamelsauce, gefolgt vom Lachs und den Lasagneblättern. Man schichtet wieder so lang, bis von allem (bis auf die Blätter) nix mehr da ist, dann schließt man mit der Sauce ab und gibt noch den Mozzarella drauf.


Und weil wir alle beim Kochen so gut vorbereitet sind, ist zu diesem Zeitpunkt der Ofen bereits auf 180° Heißluft vorheizt und die Lasagne darf in die heiligen Hallen eintreten. Aber natürlich nur 30-40 Minuten, sonst wird sie noch geläutert. Das will man ja selbst im katholischen Italien nicht, die Liebe zum Essen kann da nämlich von nichts überboten werden.




Aber die innere Göttin darf schon tanzen – beim Essen!



Montag, 20. Mai 2013

Sweet 'n' Sour – Rhabarber für die Mutter



Der Muttertag wird generell am zweiten Sonntag im Mai gefeiert. Nur bei uns halt nicht. Wie auch wenn die Mutter nicht anwesend ist? Deswegen war's dann einfach der dritte Sonntag, ob das jetzt immer so sein wird, hängt wohl von den Urlaubsplänen der Zelebrierten ab.

Ganz nach dem Motto zwei Mal Unrecht macht Recht (oder wie war das?), wird auch der Rhabarber, zwar nur um einen Tag aber doch, verspätet für alle zugänglich. Und das in Form eines Strudels und mal wieder gepaart mit Erdbeeren. Die scheinen sich hier sowieso zum Renner zu entwickeln. Wir werden sehen, ob das so aufrecht erhalten werden kann.



Damit man diesen sauren Magenfreund nicht kaufen muss, klaut man ihn einfach in Nachbars Garten oder noch besser in dem vom Bruder und der Schwägerin. Die sind froh, ein Obst weniger zu ernten. Gesagt getan. Erdbeeren haben sie aber (noch) nicht, die müssen dann halt gekauft werden. Man kann ja nicht alles haben – genauso wenig wie Blätterteig. Der Übersicht wegen hier alle Zutaten für den schnellen Begleiter zum Kaffee:

Rhabarber
Erdbeeren
Staubzucker & Vanillezucker
Minze
Kristallzucker
Semmelbrösel
Mandelsplitter
Butter
Blätterteig
Ei


Beim Rhabarber wird empfohlen ihn zu häuten, deswegen hab ich das auch einfach mal so gemacht, um ihn anschließend in Stückchen zu schneiden. Danach gleich mal ordentlich Staub- und Vanillezucker und ein bisschen zerrissene Minzeblättchen drauf und die Erbeeren strudelfertig zubereiten. Das Verhältnis der beiden Obstsorten hängt von dem erwünschten Säuregrad ab – je weniger Erdbeeren, desto saurer ist es. Danach vermischt man die beiden gemeinsam mit dem Zuckerduo und bereitet den Rest vor. Der Rest sind die Brösel, der Kristallzucker und die Mandelsplitter, die man in einer Pfanne mit etwas Butter kurz anröstet. Anschließend kommt der Pfanneninhalt in die Mitte des bereits ausgebreiteten Blätterteigs, als Bett für die Früchte sozusagen. Die dürfen dann auch schon drauf und werden mit dem Teig zugedeckt. Dann wird noch mit Ei bepinselt und wer mag darf auch noch ein paar Mandelsplitter drüber streuen.



Ab in den Ofen und die Mutter darf sich's schmecken lassen!

Samstag, 11. Mai 2013

Frühlingspasta – Tortellini mit Kräuterkäsefüllung und grünen Begleitern


Da Weihnachten 2011 eine Nudelmaschine in den Haushalt eingezogen ist und seit dem zwar für ein professionelles Image sorgt, aber eher spärlich in Verwendung war, sollte diese Küchenkraft einmal unter vollem Einsatz ihr Können unter Beweis stellen. Die Nudelmanufaktur wurde etwas unsicher, aber doch beherzt eröffnet und produzierte unter diesen Bedingungen so allerhand Tortellini.
Mama e figlia waren also einige Stunden damit beschäftigt Pasta nach Art des Hauses (die es erst seit diesem Tage gibt) in Form von 60 - 70 gefüllten Teigtaschen zu schöpfen.


Nachdem während der Herstellung auf italienische Hintergrundmusik weitgehend verzichtet wurde, weil etwas Nervenschonenders ratsamer erschien, wurden zumindest jetzt ein paar italienische Wörter eingestreut. Damit soll dem Herkunftsland nun aber genug gehuldigt worden sein.
Wenn man also versuchen will in der Nudel-Branche fußzufassen, dann braucht es natürlich einen Teig und der setzt sich für 5 - 6 Personen so zusammen:

500g Mehl
5 Eier
Schuss Olivenöl
(Wasser, wenn der Teig noch zu trocken ist)
Prise Salz


Einfach verkneten und ein wenig ruhen lassen, dann hat man schon eine einfache Basis. Bis der Teigklumpen ausgeruht ist, nutzt man seine Zeit natürlich sinnvoll (ökonomisches Arbeiten versteht sich) und macht sich an die Füllung, für die braucht man...

250g Ricotta
250g Topfen (oder mal wieder Quark)
geriebenen Parmesan
geriebenen Gouda
Kräuter nach Wahl
Muskat
Salz, Pfeffer




Auch das wird wieder vermengt und wartet nun wiederum auf den Nudelteig, der wird jetzt nämlich in Schnitten bereitgestellt, um durch die Nudelmaschine gezogen zu werden. Das macht man dann eben auch so lange bis er die gewünschte Dicke oder besser gesagt Dünne hat. Danach nimmt man sich einen Ausstecher zur Hand – ja, am besten den, der einem schon vom Kekseausstechen gut bekannt ist – und zwar in runder Form, gibt ein kleines Häufchen von der Käsefülle drauf und formt locker und simpel die Tortellini. Haha. Schöner Witz. Nein, damit die Nudeln so aussehen braucht es tatsächlich nicht wirklich viel: Man klappt sie einmal zusammen und presst die Ränder aufeinander, um anschließend die beiden spitzen Enden miteinander in Verbindung zu bringen. Die Ränder stehen dabei wie ein kleiner Kragen ab. Für diejenigen, die jetzt eher weniger Phantasie haben oder diese Beschreibung schlicht für mangelhaft befinden gibt's ja glücklicherweise die Fotos.

Hat man dann die oben erwähnte Stückzahl erreicht, darf das Spektakel getrost beendet werden. Schließlich sind die Leute hungrig und der Rücken will nach so vielen auch schon nicht mehr so recht. Abgesehen davon braucht man ja auch noch eine Sauce, die aber weniger arbeitsintensiv ist. Wenn man's auch gern frühlingshaft mag, dann bieten sich die folgenden Zutaten doch sehr an:

1 Bund Spargel
Erbsen
Zucchini
Zwiebel, Knoblauch
Schlagobers (oder auch Sahne)
Hühnerbrühe

Schuss Weißwein
Frischkäse, Crème fraîche

Parmesan
Salbei, Thymian, Oregano

Kurkuma
Salz, Pfeffer




Der Salbei wird in Butter angebraten, bevor die Zwiebel, gefolgt vom Knoblauch, angeschwitzt wird. Dann darf das Gemüse nach und nach hinzu, um die Frische der Sauce zu gewährleisten. Es wird noch mit einem kräftigen Schluck Weißwein abgelöscht und mit der Hühnerbrühe aufgegossen. Die Kräuter müssen auch noch rein und dann kann das Ganze auch schon semiger gemacht werden, nämlich mit dem Schlagobers, dem Frischkäse und der Crème fraîche. Davon nimmt man so viel wie man Sauce haben will. Danach reibt man noch den Parmesan rein, um das Finale mit Kurkuma, Salz und Pfeffer abzurunden.



An dieser Stelle sollte noch die große Hilfe ala "Mama (mia)" dankend erwähnt werden, da sie zu den Tortellini in etwa so gekommen ist, wie die Jungfrau zum Kind. Als sie dann aber am Teller waren, erwärmte der Anblick dann aber doch das Herz und in diesem Fall auch den Magen. Was noch genug Stoff für eine Gute-Nacht-Geschichte zu bieten hatte.



Molto bene, é magnifico – oder: hoffentlich schmeckt's!

Sonntag, 5. Mai 2013

Nougatknödel mit Zwetschkenröster ODER siaße Knedln vo da Oma


Nachdem diese lern- und lehrreiche Woche noch kein anständiges Gericht zu Stande gebracht hat, ist die Wahl auf eine sonntägliche Leckerei gefallen. Damit das siaße Zeigs auch keinen all zu großen Schaden anrichten kann, wurden die Zuckerspiegel auf ein Minimum herabgesetzt.

Diese besondere Art von Knödeln hat eine langjährige Tradition in der gesamten Familie und soll nun an dieser Stelle fortgeführt werden. Eine Tradition, die sogar von beiden Omas über Jahrzehnte aufrecht erhalten wurde und heut noch die jüngeren Generationen mit Begeisterung an den alten Küchentisch zerrt. Ob sich die Zubereitungen der beiden Spezialistinnen voneinander unterscheiden, kann hier leider nicht mehr festgestellt werden – so wurde also das Rezept gewählt, das nicht vorzugsweise von Bruder und Cousin als Wettkampfbasis betrachtet wurde, sondern mit beständiger Qualität glänzt. Kaum zu glauben, dass man tatsächlich 13 solche Knedln essen kann... bei dem einen oder anderen sieht man das vielleicht auch heute noch.

Was man braucht, um unter Zuckerentzug-Leidende wieder zum Leben zu erwecken sind also:

250g Topfen (auch Quark genannt)
120g Mehl
80g Grieß
2 Eier

80g zerlassene Butter
Prise Salz
... und Nougat(pralinen) nach Wahl (Mozartkugeln sind z.B. schon mal eine sehr gute Basis)




Und jetzt geht's so einfach zur Sache wie noch nie (abgesehen von der Mayonnaise aus dem 3. Post, die ich ja damit bewerbe): Alles, bis auf den Nougat, kommt in eine Schüssel und wird mit Knethacken bearbeitet bis ein schöner glatter Teig dabei raus kommt. Will er noch weiter gestreichelt werden und macht dies mit zwanghaftem Klebenbleiben deutlich, dann hilft noch ein wenig mehr Mehl. Das war's dann aber auch schon mit dem Teig, er muss sich nur noch mit dem Nougat anfreunden und das macht er am besten indem man ihn auf leicht nasse Hände gibt, ein bissal flach drückt, den Nougat (am besten in runder Form) darauf gibt und ihm dann dabei hilft das Kugerl zu umschließen. Noch kurz ein wenig in Mehl gerollt und fertig ist der erste Nougatknödel. Das macht man so lange bis man keinen Teig oder keine Lust mehr hat. Alle Knödel kommen dann in einen Topf mit kochenden Wasser und fristen so ihr Dasein für etwa 20 Minuten.

Damit den Knöderln nicht zu kalt wird nach dem heißen Bad, werden in der Zwischenzeit die Brösel als Mantel gemacht. Dafür braucht man:

Semmelbrösel
Zucker
Vanillezucker
Zimt
geröster & gemörserte Haselnüsse
Butter, Öl

Das kommt in eine tiefere Pfanne und zwar genau in der Menge, wie man's selbst gern mag.

Damit das alles keine zu trockene Geschicht' wird, wird auch noch für den fruchtig, saftigen Teil gesorgt in Form eines Zwetschkenrösters.

500g - 1000g Zwetschken (Pflaumen gehen auch und haben jetzt scheinbar eher Saison)
Zucker
Zimt
Kardamom
Nelken
Wasser
Rum

Die Früchte werden in Stücke geschnitten und kommen zum Wasser und dem Rum auf die heiße Platte, um dort gemeinsam mit den Gewürzen und dem Zucker einzukochen – solang bis das Ganze nicht mehr knackig ausschaut. Wer es nicht so flüssig mag, darf es natürlich gern ein wenig eindicken.

Wenn dann alle Elemente der Zuckerbombe idealerweise gleichzeitig fertig werden, wälzen sich die Knödel wie angekündigt in den Bröseln und es kann gegessen werden.
Erstaunlicherweise hätte auch heute wieder ein Wettessen stattfinden können, die zwei Tabellenführer haben aber gefehlt, als Ersatz gab's nur jemanden der zu den Bröseln trotz häufigen Tadelns Streusel sagt und der Fuchs (natürlich nur in Form eines Buttons), der gestern glückselig auf dem Flohmarkt erstanden wurde.


Die Knödel können jetzt auch wieder entpersonalisiert und gegessen werden – sonst wär's ja gar ein wenig barbarisch.




Die Knödelei sagt Danke und Mahlzeit am Nachmittag!