Donnerstag, 24. Dezember 2015

Bratapfeltörtchen – Nachspeise für das Weihnachtsmenü


23. Dezember, 21.00 Uhr: "Kannst du mir helfen die Wäsche abzuhängen?" "Um die Uhrzeit noch?" Natürlich war ich schon viel zu müde und gerade mit einem Stück Schokolade unter die Decke gekuschelt. Im Fernsehen laufen die kitschigsten aller Weihnachtsfilme und von Kitsch kann ich mich ja nie besonders gut loseisen. "Ja, morgen ist Rauhnacht." Der Begriff kam mir zwar irgendwie bekannt vor, trotzdem habe ich ein riesiges Fragezeichen im Kopf gehabt. Neben diesem Fragezeichen tauchte aber auch ein Bild meiner Mutter, wie sie mit einer rauchenden Schale durch das Haus geht, vor meinem inneren Auge auf. Dieser Anblick von ihr kam mir von früher in Erinnerung – wie sie mich aktiv unterstützen wollte meinen ersten Liebeskummer zu bekämpfen. Das ausräuchern böser Geister wird dadurch ganz schön in seiner Bedeutung erweitert. Mir gefällt's. So wie ich sowieso den meisten alten Bräuchen etwas abgewinnen kann, sie hinterlassen ein Gefühl von Heimeligkeit. Besonders an Weihnachten.




Kekse:
125g Mehl
1 TL Backpulver
70g Butter
35g geriebene Mandeln
45g Zucker
1 TL Vanillezucker
1 Eigelb

Kuchenteig:
2 Eier
1 Becher Mehl
1 Becher Mandeln
1/2 Becher Öl
1/2 Becher Zucker
1 TL Vanillezucker
1 Becher Joghurt
Zimt, Nelken (gemahlen)
Schuss Amaretto
1 Pkg. Backpulver
1 Apfel

Extra:
Äpfel
Vanilleextrakt
Butter
Marzipan
Staubzucker
Vanilleeis



So früh es geht werden die Kekse zubereitet, dafür verknetet man einfach alle Zutaten und lässt den Teig für mindestens eine 1 Stunde im Kühlschrank ruhen. Danach wird er ausgerollt und die Kekse ausgestochen, so kommen sie für ca. 10 Minuten bei 180° Ober-Unterhitze in den Backofen.
Danach widmet man sich den Kuchenteig. Dafür werden die Eier getrennt und Schnee geschlafen. Anschließend verrührt man das Eigelb, Zucker und Vanillezucker, bevor auch schon das Joghurt und die Mandeln dazu dürfen. Das Mehl vermengt man mit dem Backpulver und siebt es über die Masse. Auch das Öl, Zimt und Mandeln kommen noch hinein. Jetzt den Apfel reiben und unterheben. Ein Schuss Amaretto und den Schnee unterheben. Einfüllen in kleine Förmchen und ca. 20 Minuten bei 170° Heißluft backen.
Für die Zwischenschichten schneidet man den Apfel in dünne Scheiben und sticht das Kerngehäuse aus. In einer Pfanne erhitzt man etwas Butter, gibt dann das Vanilleextrakt dazu und wendet darin die Scheiben, bis sie weich sind. Für die Marzipanschicht wird die Rohmasse auf Staubzucker ausgerollt und danach wieder Scheiben ausgestochen. Ist alles abgekühlt wird gestapelt und mit einer kleinen Eiskugel versehen.





Ich wünsche euch heimelige Weihnachten!

Sonntag, 20. Dezember 2015

Rindsrouladen – Hauptspeise für das Weihnachtsmenü


Wo ist denn eigentlich die Zeit geblieben? Also die Adventszeit sowieso, immerhin naht das große Fest mit Riesenschritten, aber auch die Lebenszeit. Die 30 rückt immer näher und die Augen kann man gar nicht mehr so fest zusammenkneifen, um es nicht zu sehen, als dass es was nutzen würd'. Zumal die dadurch entstehenden Falten irgendwann auch nicht mehr weggehen. Nachdem ich jetzt also 27 geworden bin, wird der Körper müder und die Geburtstagswünsche weniger optimistisch. Von "Jetzt wirst du auch endlich erwachsen." bis "Auf ein letztes faltenfreies Jahr!"war dieses Mal alles dabei. Man kann unschwer erkennen, dass das Feiern besser ankommt, wenn es einen anderen Anlass gibt. Aufgrund der zeitlichen Nähe, verkauf ich's in Zukunft halt einfach immer als Weihnachtsfeier. Der Plan geht bestimmt auf. Um weiterhin Schwarzzumalen (so g'hört sich's hierzulande schließlich) möcht' ich auch noch auf die von Jahr zu Jahr abnehmende Anzahl der Geschenke unter dem Christbaum hinweisen. Man möge es sich an dieser Stelle selbst zusammen reimen, welchen Einfluss ein vorweihnachtlicher Geburtstag zusätzlich darauf hat. Aber irgendwo hab ich's munkeln g'hört, dass es ja das Fest der Liebe heißt und nicht das der Geschenke. Ich glaub' da ist was dran. Daneben könnt' es aber das Fest des tollen Essens sein, oder?



4 Rindschnitzel
Dijonsenf
ca. 8 Scheiben Schinkenspeck
8 Kapern
4 Stangen junger Brokkoli
8 eingelegte Zwiebeln
Salz, Pfeffer
Butterschmalz
1 Stange Lauch
2 Karotten
1/2 Sellerie
ca. 1 EL Tomatenmark
350 ml Rinderbrühe
1/2 Rotwein
2 Pimentkörner
2 Wacholderbeeren
2 schwarze Pfefferkörner
1 Rosmarinzweig
ca. 70 ml Schlagobers
Babykarotten, Romanesco, Kaiserschoten
Bandnudeln



Die Schnitzel werden geklopft, mit Senf bestrichen und mit Salz und Pfeffer gewürzt. Gefüllt werden sie mit halbierten Kapern, halbieren eingelegten Zwiebeln und den Brokkolistangen. Die Seiten klappt man ein, rollt die Schnitzel auf und bindet sie mit einem Küchengarn zu. Jetzt in einem Bräter 1 EL Butterschmalz zerlassen und die Rouladen von allen Seiten scharf anbraten. Danach rausgeben und Platz lassen für einen weiteren EL Butterschmalz und die gewürfelten Karotten, Sellerie und Lauch. Alles scharf anbraten, das Tomatenmark dazu geben und mit einem 1/4 l Rotwein ablöschen. Weiter kochen lassen, bis sich der Rotwein am Boden ansetzt und dann mit dem restlichen Rotwein und der Rinderbrühe aufgießen. Würzen mit Piment, Wacholder, schwarzem Pfeffer und dem Rosmarinzweig. Die Rouladen dürfen jetzt auch wieder hinein und ca. 2 Stunden bei mittlerer Hitze köcheln.
In der Zwischenzeit schon mal die Babykarotten, Röschen vom Romanesco und die Kaiserschoten in Salzwasser 5-10 Minuten kochen und anschließend in Eiswasser geben. Kurz bevor die Rouladen fertig sind wird das Gemüse in Butterschmalz angebraten und gesalzen. Auch die Nudeln werden gekocht. Die Rouladen kommen aus der Sauce und in den Ofen bei 60° bis die Sauce fertig ist. Von der nimmt ca. 2/3 des Gemüses raus und püriert es. Anschließend gibt man es wieder dazu und verfeinert alles noch mit ca. 70ml Schlagoberst.
Es kann angerichtet werden.



Ein Schuss weihnachtliche Ironie, bitte!

Sonntag, 13. Dezember 2015

Pilzpastete – Vorspeise für das Weihnachtsmenü


Eigenartigerweise brennt bereits die dritte Kerze am Adventskranz, wenn ich die dritte Runde meiner Weihnachtsmenüs einläute. Wobei irgendwie fällt mir dann doch gerade auf, dass ja aller guten Dinge drei sind und das somit schon so seine Richtigkeit haben muss. Neben den drei Kerzen am Kranz, gibt's ja bekanntlich auch die heiligen drei Könige und spätestens nach dem dritten Schnaps bei der Weihnachtsfeier empfiehlt es sich auch hier der 3er-Regelung treu zu bleiben und den vierten zu verweigern. Wer jetzt weiter bzw. schmutzig denkt, dem sei verziehen – immerhin ist Weihnachten ja auch das Fest der Liebe und somit irgendwie auch der Vergebung. Damit's letzteres aber erst gar nicht braucht, greift wiederum die 3er-Regelung und der Kreis schließt sich. Ich muss zugeben, diese schlüssige Kette freut mich als Psychologin ganz besonders, da wir es ach so selten wagen von Kausalitäten zu sprechen. Die Form eines Kreises hat übrigens auch die Pilzpastete, die ich für das diesjährige Weihnachtsfest als Vorspeise serviere und die mich mit Zufriedenheit auf mein Tageswerk blicken lässt.



ca. 500g Pilze
1 rote Zwiebel
1 kleine Karotte
1 kleine Pastinake
1 Kartoffel
1/4 Knollensellerie
1 Koblauchzehe
1/2 Pkg. Frischkäse
1 Hand voll Maroni
Muskatnuss
Rosmarin
Pfeffer, Salz

ca. 30g Butter
Salbeiblätter

Blätterteig
1 Ei



Zuerst werden Sellerie, Kartoffel und Pastinake klein gewürfelt und in etwas Wasser weich gedünstet. Bis das passiert ist wird die Zwiebel grob gehackt und die Pilze geputzt und grob geschnitten. Auch die Karotte wird länglich, aber relativ rein geschnitten. Die Zwiebel in etwas Öl anschwitzen, die Karotte dazu und dann auch gleich die Pilze. Die Knoblauchzehe hineinpressen und noch mit Rosmarin, Pfeffer und Salz würzen. Jetzt die Sellerie-Mischung dazu geben und auch noch mit Muskatnuss abschmecken. Zum Schluss den Frischkäse unterrühren und auch die Maroni, die man davor grob hackt. Noch schnell Nussbutter mit den Salbeiblättern machen und die Hälfte dazugeben. Ein wenig abkühlen lassen und in der Zwischenzeit den Deckel für die Pastete ausschneiden. Sobald die Pilzfüllung in der Auflaufform ist, kommt dieser darauf und wird mit verquirltem Ei bestrichen. Bei 200° Heißluft braucht es etwa 15 Minuten und kann nach dem Anrichten mit der restlichen Salbeibutter abgerundet werden.



Wie schön die kleinen Freuden des Lebens doch sein können!

Sonntag, 6. Dezember 2015

Cranberry Cake (upside-down) mit weißer Schokolade ODER ein Geschenk an den Nikolaus



Als Kindergartenkind hab ich mich über den Nikolaus gefreut, zumal ja dann klar war, dass mein Geburtstag nicht mehr weit ist. Wir saßen im Sesselkreis, sangen ihm ein Lied, er fragte, ob wir auch brav waren (eine Selbstverständlichkeit für mich) und hinterließ beim Gehen eine Spur aus Mandarinenschalen. Damit hatte es sich dann bis zum nächsten Jahr erledigt. Eine besondere Vorfreude empfand ich ihm gegenüber eigentlich nicht. Vor allem dann nicht mehr, nachdem ich in den Volksschuljahren eine starke Ähnlichkeit zwischen ihm und dem hiesigen Pfarrer aka Religionslehrer bemerkte. Ein Mann, dessen Namen ihn in diesen Beruf quasi hineindrängte. Pfarrer Gottwald schien allein aufgrund der verblüffenden Namensgebung (ja, sie muss nochmals erwähnt werden) einen besonderen Draht nach oben zu haben, er wusste aus erster Hand, dass 8-Jährige schon zu beichten hatte. Ich hingegen wusste nicht so genau, was ich ihm durch den Vorhang hindurch so erzählen sollte. Es schien mir weise mit den Klassikern zu gehen also erzählte ich ihm, dass ich mit meinem Bruder gestritten, das eine oder andere Mal geflunkert oder ein Keks von der Süßigkeitenschublade heimlich einsteckt habe.



Der Plan ging voll auf, er gab sich zufrieden und um die Flunkerei hatte ich ja bereits um Vergebung gebeten. Mein Bild eines Priesters oder Pfarrers hat er aber dennoch stark geprägt, sei es allein wegen des Rosenkranzes, den ich trotz der geringen Schwere meiner Vergehen beten musste. Somit besuche ich die Kirche nur alle heiligen Zeiten (man freue sich über das Wortspiel), war nie wieder beichten und bin gegenüber Personen, deren Namen "Gott" an irgendeiner Stelle enthält, grundsätzlich skeptisch eingestellt.
Weniger skeptisch, sondern gar voller Euphorie war ich heute als ich dem Nikolaus ein Cranberry-upside-down Cake gebacken habe.

115g Zucker
100g Butter (zimmerwarm)
3 Eier
1/2 Becher Sauerrahm
150g Mehl
1 Pkg. Backpulver
50g weiße Schokolade
ca. 1 TL Ahornsirup



ca. 3-4 Tassen Cranberries
1/2 TL  Zimt
1 EL brauner Zucker
1/2 TL Nelken (gemahlen)

Zuerst wird eine Kuchenform ausgebuttert und der Boden mit einer Mischung aus dem Zimt, braunen Zucker und Nelken bestreut. Anschließend legt man die Cranberries drauf, sodass sie eng nebeneinander liegen.
Danach schlägt man die Butter mit dem Zucker auf, gibt das Eigelb dazu und schlägt aus dem Eiweiß Schnee. Jetzt die Schokolade schmelzen und überkühlen lassen. Zu der Mischung kommt der Sauerrahm, das Mehl wird mit dem Backpulver vermischt und darüber gesiebt. Drunterziehen, auch die Schokolade und den Ahornsirup einrühren und den Schnee unterheben. Den Teig auf die Cranberries geben und bei 170° Heißluft ca. 30 Minuten backen.





Einen braven Nikolaus!

Sonntag, 29. November 2015

Der erste Advent und ein Krautstrudel in Suppe

Traditionell werden am ersten Sonntag im Advent Bratwürstl gegessen. Ein Brauch, bei dem es logisch erscheinen würde, wenn er aus Deutschland bzw. aus Bayern käme. Diesen Schluss ziehe ich daraus, dass Nürnberg sowohl für seine Bratwürstl als auch für seinen romantischen Advent bekannt ist. Ersteres kann man in jedem Supermarkt seiner Wahl umgehend überprüfen, letzteres braucht einen Ausflug in die Stadt des Christkinds. Leider hatte ich bisher nur das Glück den Nürnberger Bahnhof für eine Stunde zu sehen. Ein Umstand, den ich dem Schneechaos von vor ein paar Jahren zu verdanken hatte. In etwas nördlicheren Gegenden Deutschlands waren damals die Straßen zu gefährlich, als dass die Liebe wie geplant per Auto zum Weihnachtsfest hätte anreisen können. Also musste die Bahn herhalten – die Bahn mit ausgebuchten Abteilen und somit einer genervten Liebe an Bord. Kurzer Hand durfte ich also einen Kurztrip nach Nürnberg machen, um ihm ein Stück entgegen zu kommen. Kein Problem, auch wenn das leere Wischwasser nichts zum Fahrgenuss beitrug. Langer Rede kurzer Sinn, selbst der Bahnhof versprüht einen Zauber, der andernorts in einer gesamten Stadt nicht zu spüren ist. Seit dem schwöre ich mir: Ich komme wieder! Bis dahin hab ich einen Plan für die beliebteste Beilage am Bratwürstelsonntag. Denn sollte es mal zu viel Kraut sein, kann es wunderbar weiterverarbeitet werden für einen Krautstrudel in Suppe.



1 Weißkraut
1 Karotte
ca. 5g Ingwer
2 Kartoffeln
1 Schuss weißer Balsamico Essig
1 Zwiebel
Öl
Kümmel
Muskatnuss
Salz, Pfeffer
2 Pkg. Blätterteig
1 Ei
1 Prise brauner Zucker



Zuerst wird die Zwiebel gewürfelt, in Öl angeschwitzt und mit dem Zucker karamellisiert. Danach schneidet man das Kraut nudelig und gibt es zur Zwiebel. Die Karotte und der Ingwer werden hinein gerieben. Jetzt einen Schuss Balsamico Essig dazu und mit Kümmel, Muskatnuss, Salz und Pfeffer würzen. Die Kartoffeln weich kochen und klein würfeln. Danach lässt man alles etwas auskühlen, schneidet den Teig in jeweils 4 Teile und füllt ihn. Einschlagen, mit dem verquirlten Ei bepinseln und mit Kümmel bestreuen. So bäckt man die keinen Strudel bei 200° Heißluft für ca. 20 Minuten und legt ihn in die Gemüsesuppe.


Einen schönen Abend!

Sonntag, 22. November 2015

Thanksgiving auf Österreichisch


Dass Halloween das gute alte Allerheiligen, was doch eigentlich so wunderbar zum morbiden Wien passt, bereits abgelöst hat, hab ich ja schon mal ausführlich behandelt. Aber, heute möcht' ich diese Liste weiterführen und eine kleine Rebellion anzetteln. Nicht, dass ich Veränderungen nix abgewinnen könnt – klar find ich's toll, dass Burger die neuen Schnitzel sind und Röhrenjeans die (immer wieder aufbäumenden) Schlaghosen schon beinahe ganz in die Flucht geschlagen haben. Aber mein Christkind tausch' ich nicht gegen den Weihnachtsmann, auch wenn ich glänzende Augen bekomm', wenn er auf seinem roten Cola-Truck äh... Schlitten über den Fernsehbildschirm flimmert.
Ich häng einfach viel zu sehr an dem kleinen Kind mit den blonden Locken und Kinder sind ja schließlich auch die Zukunft, während ich das noch nie über alte Männer in roten Gewändern und weißen Bärten gehört habe. Auch wenn die "Alterspyramide" schon längst nicht mehr an die Bauwerke der alten Ägypter erinnert und moderne Pensionisten Triathleten sind.
Deswegen habe ich mich dazu entschieden, den Rufen meiner Freunde nach einem Thanksgiving Dinner nachzukommen. Und zwar in abgewandelter Form, nämlich in traditionell ländlicher mit einem gefüllten Hendl statt einem Truthahn und Kartoffeln statt Süßkartoffeln. Mit österreichischem Schmäh statt dem American Way of Life.



1 Brathuhn
Brathähnchengewürz
120g Semmelwürfel
70ml Milch
1 Schalotte
Petersilie
2 getrocknete Tomaten
Muskatnuss
Pfeffer, Salz
2 Eier
ca. 30g Butter
5 kleine Birnen
1 rote Zwiebel
2 Zweige Rosmarin
1 Schuss Apfelessig
Kartoffeln
Karotten



Zuerst wird für die Füllung die Schalotte gewürfelt, in etwas Butter angeschwitzt und mit der Milch aufgegossen. Diese Mischung gießt man über die Semmelwürfel, schneidet noch etwas Petersilie dazu und auch die klein geschnittenen getrockneten Tomaten. Danach wird das Brathendl gewaschen, ausgenommen und mit Brathendlgewürz innen uns außen eingerieben. Jetzt das Hendl füllen und auch ein wenig was unter die Haut schieben. In eine Auflaufform geben, ein wenig Wasser (ca. 1cm hoch) rein, oben drauf noch Butter und ab in den Ofen bei 200° Ober-Unterhitze für ca. 1 bis 1,5 Stunden. Auch ein paar Karotten dürfen dazu gegeben werden. Immer wieder mal mit eigenem Saft und etwas Wasser übergießen, nach der Hälfte der Zeit umdrehen.
In der Zwischenzeit werden die Birnen halbiert, die rote Zwiebel in Spalten geschnitten und in einer ausgebutterten Form mit Salz, Pfeffer, Rosmarin und einem Schuss Apfelessig für 20 Minuten mit Alufolie zugedeckt geröstet. Alles bei 200° Ober-Unterhitze. Danach entfernt man die Folie und lässt sie nochmal für ca. 15 Minuten im Ofen.
Die Kartoffeln werden in Spalten geschnitten, in etwas Olivenöl angebraten, gesalzen, mit etwas Wasser aufgegossen (wieder ca. 1cm hoch in der Pfanne) und solange bis sie weich sind gedünstet.
Danach kann angerichtet werden.




Ich verspreche aber zum nächsten Hollywood Blockbuster einen Burger der extra Klasse (vollkommen amerikanisch) zu kredenzen. Bis dahin: Moizeit zum verspäteten Erntedank!

Sonntag, 15. November 2015

Kokosschokotorte



Anbetracht der Ereignisse bleibt es hier bis auf ein Rezept recht ruhig. Eine Schweigeminute für Paris.



3 Eier
1 Becher Mehl
1/2 Becher Öl
1 Becher Kokosflocken
1 Becker Trinkschokolade
3 EL Kakao
75g Kuvertüre
Schuss Rum
1 Becher Sauerraum
3/4 Becher brauner Zucker
1 Pkg. Backpulver

250g Crème fraîche
2-3 EL Puderzucker
ca. 100ml Kokosmilch
100ml Schlagobers
2 TL Kokosflocken
Hollunder-Zwetschkenmarmelade



Zuerst werden die Eier getrennt. Das Weiß zu Schnee geschlagen und der Dotter mit dem Zucker schaumig gerührt. Die Kuvertüre kann schon mal über dem Wasserbad geschmolzen werden. Jetzt zu der Zucker-Ei-Mischung den Sauerrahm geben und untermischen. Auch Trinkschokolade und die Kokosflocken dürfen schon dazu. Backpulver mit Mehl vermischen und abwechselnd mit dem Öl darüber sieben. Den Schuss Rum und die geschmolzene Kuvertüre dazu, den Schnee unterheben und ab in den Ofen bei 170° Heißluft für 30-40 Minuten.
Für die Creme wird die Crème fraîche glatt gerührt, mit der Kokosmilch, den 2 TL Kokosflocken und dem Puderzucker vermengt. Das Schlagobers schlägt man steif und zieht es unter die Creme.
Ist der Teig ausgekühlt, wird er durchgeschnitten und mit der Marmelade gefüllt. Außen verziert man ihn mit der Creme.



I see humans but no humanity.

Montag, 9. November 2015

Von Erkältungen und Erdäpfelgulasch



Ist man zuhause, werden Erinnerungen plötzlich wieder wach und das eine oder andere Déjà-vu  kommt einem unter. Gefühlt ist man dann wieder 10, liegt mit einer Erkältung, die schon von der Nase zu den Ohren gewandert ist, auf der Couch und jammert. Zu allem Überdruss lässt man sich dazu breitschlagen, dass man sich die Ohren eintopfen lässt – und das von der Mama. Ein Moment, in dem ich mich so zusammenreißen muss, dass ich nicht vor Lachen zusammenbrech', weil ich das früher schon so furchtbar (und) kitzelnd erlebt hab'. Aber gut, solang es beim Lachen bleibt und vorm Fieberzäpfchen seine Grenze erreicht hat, lassen sich gewisse Erinnerungen ja auch wieder auffrischen.
Eine Erinnerung, die ich besonders gern wieder auffrisch', ist die an das Kartoffelgulasch. Ich trau' mir nicht zu sagen, an Elfis Erdäpfelgulasch, weil sie da starken Prostest einlegen würd'. Denn es ist ja nur meine Version und das macht man laut ihr ja sowas von gar nicht so.



800g mehlige Kartoffeln
3 Zwiebeln
2 EL Tomatenmark
Essiggurkel Essig
Prise brauner Zucker
400ml Gemüsebrühe
200g Champignons
2 TL Paprikapulver
1 TL Cayennepfeffer
1-2 TL Majoran
Salz
etwas Kümmel
Öl



Zuerst werden die Zwiebel klein gehackt, in Öl angeschwitzt und mit dem Zucker karamellisiert. Die Kartoffeln schälen und würfeln. Zu den Zwiebeln darf das Tomatenmark und anschließend auch die Kartoffelwürfel. Ablöschen mit Essiggurkerl Essig und mit Gemüsebrühe aufgießen. Jetzt vor sich hin köcheln lassen und schon mal die Champignons putzen und vierteln. Diese kommen dazu, wenn die Kartoffeln schon am weich werden sind. Würzen mit Paprikapulver, Cayennepfeffer, Majoran, Kümmel und Salz. In Summe köchelt alles ca. 45 Minuten bis 1 Stunde.






Liebe Grüße aus der Kindheit!


Sonntag, 1. November 2015

Zombiefreie Zone ODER Apfelkuchen mit Frischkäsehaube und Trockenfrüchten

Gestern musste ich mir selbst striktes Facebook-Verbot auferlegen – weniger als Erziehungsmaßnahme, als zum Selbstschutz. Selbstschutz, weil ich mit 14 den Horrorfilmen abgeschworen habe, die Leute am 31.10. aber von Jahr zu Jahr mehr wie die Hauptdarsteller in besagten Filmen aussehen. Die sozialen Medien werden dementsprechend überrannt von diesen Schauerfiguren, die mir möglicherweise ähnliche Albträume wie Hostel bescheren könnten. Aber gut, die Fotos kann ich ja noch einigermaßen gut verdauen, zumal sie ja weit weg sind und man so noch zielführend sein eintägiges Mantra "Das ist alles nicht echt!" wiederholen kann. Wenn es aber soweit kommt, dass man um 15 Uhr nachmittags in der U-Bahn fährt, in der nächsten Haltestelle ein wirklich sehr realistisch anmutender Zombie einsteigt, der nicht mal sozial zurück lächelt (voll in der Rolle, versteht sich), dann verlier ich doch glatt den Mut überhaupt aus dem Haus zu gehen. Die gewonnene "Zuhause-Zeit" lässt sich übrigens sehr gut zum Backen für einen weitaus christlicheren Anlass nutzen. Nicht dass noch einer vergisst am 1.11., also Allerheiligen, verkatert durch den Friedhof zu schlendern. Aber bitte gut abschminken, den einen oder anderen Herzinfarkt des ehemals ach so freundlichen alten Nachbarn oder die Wiedersehensfreude über den auferstandenen Verflossenen, könnt man doch nicht verantworten, oder?



Teig:
120g Mehl
70g kalte Butter
1 Ei
40g Zucker
1 Prise Salz

Füllung:
4 Äpfel
100ml Apfelsaft (naturtrüb)
1 EL Zucker
Zimt
1 Schuss Rum

Topping:
2 Pkg. Frischkäse
2 Eier
30g Zucker
2 TL Vanillehonig
1 EL Mehl



Für den Teig werden Mehl, Butter, Ei, Zucker und die Prise Salz miteinander verknetet, in die Form gedrückt und für ca. 30 Minuten kalt gestellt. Danach wird der Boden blind 20 Minuten bei 180° Heißluft gebacken – d.h. Backpapier drauf und z.B. mit getrockneten Kichererbsen beschweren. In der Zwischenzeit werden die Äpfel klein geschnitten und mit dem Apfelsaft, Zucker, Zimt und einem Schuss Rum weich gekocht. Auch das Topping kann schonmal vorbereitet werden. Dazu wird zuerst das Eiklar von beiden Eiern steif geschlagen. Danach wird ein Dotter mit dem Frischkäse, dem Mehl, Zucker und Honig vermixt und der Schnee untergehoben. Auch die Trockenfrüchte und Nüsse können schon mal klein gehackt werden. Ist der Teigboden vorgebacken kommt zuerst eine Schicht Apfel, dann die Frischkäsemischung und zum Schluss die gehackten Trockenfrüchte und Nüsse. Jetzt wieder ab in den Ofen für weitere 15 Minuten.





Ende den Zombie Walks!