Sonntag, 31. Mai 2015

Von der Sanduhr und einem Sommersalat mit Couscous-Bällchen



Leider mangelt es momentan sehr an der Zeit und kurz hab' ich überlegt ob ich laut: "PAUSE!" rufen soll.  Das tu' ich in gewissermaßen auch. Aber halt nur gewissermaßen – ein Rezept und ein paar wenige Fotos soll es auch diese Woche geben. Das "große" Drumrum muss aber leider ausbleiben.

1 Tasse Couscous
Suppenbrühe
1 Ei
1 EL geriebener Parmesan
3 EL griechischer Joghurt
1 kleine Gurke
Knoblauchgranulat
1 TL Mohn
Weißweinessig
Olivenöl
Heidelbeeren
Bierrettich
Salz, Pfeffer
Öl
Salat
Dille




Zuerst wird der Couscous mit der 1,5-fachen Menge Suppenbrühe übergossen und mit einem TL Olivenöl verfeinert. So zieht er durch und darf erkalten. Ist das geschehen wird ein 1 Ei, der geriebene Parmesan und etwas schwarzer Pfeffer eingerührt. Wenn alles vermengt ist, werden Bällchen geformt. Jetzt Öl in einer Pfanne erhitzen und die Bällchen darin knusprig braten.
Die Gurke wird in Streifen geschnitten und mit einem 2 EL Joghurt, dem Knoblauchgranulat, etwas Olivenöl, einem Schuss Essig, Pfeffer und Salz verrührt. Das Dressing für den restlichen Salat setzt sich ähnlich zusammen, wobei es hier nur 1 EL Joghurt dafür mehr Essig und Olivenöl sein darf. Auch kommt etwas Wasser, Salz und Mohn dazu. Danach wird der Bierrettich fein gehobelt und kommt auf ein Bett aus Blattsalaten. Gleich tun es ihm auch die Heidelbeeren. In die Mitte wird die Gurkenmischung gebettet, auf ihr finden die dann auch die Couscous-Bällchen Platz. Darüber wird jetzt die Mohn-Dressing geträufelt und mit grob gezupfter Dille abgeschlossen!



Einen schönen Sonntag und viel Zeit für euch!

Sonntag, 24. Mai 2015

Vom ESC, Brücken und einem Vanille-Ingwer-Aufstrich


Gestern war's soweit. Der Eurovision Song Contest war seit Jahrzehnten wieder zu Gast in Österreich – im wunderbaren Wien. Bei dieser Bewertung liegt eine gewisse Parteilichkeit meinerseits auf der Hand. Zugegebenermaßen kann ich mich nicht als großer Fan dieser Veranstaltung brüsten, aber wenn der Zirkus... äh ESC schon mal in der Stadt ist, lässt man sich auch nicht lumpen. Karten wurden zwar keine gekauften, aber zumindest beim ersten Semifinale bis zum Regenguss beim Public Viewing mitgefiebert. Rund um einen herum wurde bei jedem Song aller Teilnehmenden voller Inbrunst mitgesungen – ja, bei jedem. Egal aus welchem Land der Mitsingende war. Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich das erwartet hätte. Also stand ich vor der Leinwand, kaum bis zur Taille manch anderer reichend, und hab mich halt mitreißen lassen. Dieser Mitriss (wer das richtige Nomen findet, möge es mir zukommen lassen) war aber dann doch nicht so stark, um mich gestern Abend in den Regen zu bewegen. Deswegen wurde der Couch Gesellschaft geleistet, während die anderen fleißig ihre Brücken bauten. Eine Brücke hat mich aber ganz besonders beeindruckt, zumal sie mehr als Nebenprodukt entstanden ist: Österreich und Deutschland, zwei Länder, die nun nicht mehr nur über eine wirklich innige Hassliebe verbunden sind, sondern auch über einen gemeinsam 0-Punkte Sieg. Da glitzert doch fast eine Träne der Rührung auf der Wange.
Am Tag danach kann man an das Glück mühelos anknüpfen, isst man ein Croissant mit Vanille-Ingwer-Creme und frischen Apfelspalten und bleibt einfach im Bett liegen.



60g weiche Butter
80 Frischkäse
20g Staubzucker
1-2 Vanilleschoten
1TL Vanillezucker
2-3 Messerspitzen gemahlener Ingwer
1 Apfel
(etwas Butter für die Pfanne)
2 Croissants




Zuerst wird die Butter mit dem Staubzucker aufgeschlagen, danach darf auch schon der Frischkäse dazu. Für den vanilligen Geschmack sorgen eine Vanilleschote und auch der Vanillezucker. Eine kleine Besonderheit zaubert der gemahlene Ingwer – er bringt eine ganz leichte Schärfe und Frische in den doch etwas üppigeren Aufstrich.
Der Apfel wird in dünne Spalten geschnitten und einer Pfanne mit etwas Butter weich geschmort, dazu kommt entweder eine weitere halbe Vanilleschote oder man ist vorhin sparsam damit umgegangen, dann kann der Rest von der erste verwendet werden. Ein wenig abkühlen lassen, auf den Aufstrich, der schon am Croissant ist versteht sich, legen und den Start in den Tag genießen.



Building Bridges! Gratulation an Schweden!

Sonntag, 17. Mai 2015

Von der baumelnden Seele und einem Schoko-Pistazien-Gugelhupf


Nachdem meine Mama am Muttertag bekanntlich immer auf Urlaub ist – man erinnere sich an den Bericht vom letzten Jahr – hab ich mir gedacht: fahr ich einfach mit. Eine Woche zum Entschleunigen mit gesundem Essen, langen Wanderungen, Knieg(k)üssen und vielen Sonnenstrahlen. Das alles zwischen Bergen mit schneebedeckten Gipfeln und weiten Wiesen. In einem 200 Jahre alten Haus lässt man also seine Seele baumeln und findet den Höhepunkt der Entspannung beim Mandala malen. Als Küken und angehende Psychologin wurde ich auch im Handumdrehen zur Interpretation der Kunstwerke auserkoren. Eine Aufgabe, oder besser eine Herausforderung, der man nicht leicht gerecht wird, zumal die Formen ja schon vorgegeben sind und an der Uni der Kurs "Die Deutung von Mandalas" eigenartigerweise immer noch nicht angeboten wird. Ganz auf's Bauchgefühl vertrauend, wurde der Stängel als besonders kraftvoll und die Farbwahl von Blau und Rot als das neue Yin und Yang interpretiert. Aussagen, die zumindest für viel Gelächter sorgten. Letzteres zeichnete sich sowieso als konstanter Wegbegleiter über die gesamte Woche hinweg aus – nicht nur, weil beim Outdoor-Yoga der ein oder andere vorbei kommende Autofahrer beinahe die Leitblanke küsste. Vor allem die Giraffe zeichnete sich durch ihr besonderes Gefahrenpotenzial aus.



Nachdem es bisher täglich einen Leberwickel zum Entgiften gab, trumpft das Backrohr heute wieder mit einem Schokoladen-Pistazien-Gugelhupf auf. Als kleine Erinnerung zieren ihn die bunten Wiesenblumen.

200g kalte Butter
150g Zucker
4 Eier
300ml Buttermilch
300g Mehl
1 Pkg. Backpulver
1 EL Vanillezucker
Schuss Rum
50g Kakao
50g Kuvertüre
50g gehackte Pistazien
Puderzucker



Zuerst werden die Eier getrennt und die Dotter mit dem Zucker und dem Vanillezucker schaumig geschlagen. Auch das Eiweiß kann gleich in Schnee umgewandelt werden. Anschließend wird die Butter in die Dotter-Zucker-Masse gerieben und die Buttermilch abwechselnd mit Mehl (vermengt mit dem Backpulver) untergerührt. Auch der Schuss Rum kommt noch hinzu. Jetzt nimmt man ein Drittel raus und vermengt es mit dem Pistazien. Für den Rest wird die Kuvertüre geschmolzen und gemeinsam mit Kakao eingerührt.



In die Form kommt zu Beginn der dunkle Teil und danach der grüne/helle. In den Ofen kommt der Gugelhupf bei 170° Heißluft für ca. 45 Minuten. Ist er abgekühlt wird er mit Puderzucker bestreut.





Danke für die lustige und schöne Woche!

Sonntag, 10. Mai 2015

Vom Tunnel, Spritzwein und vegetarischen Burgern


Die Vorbereitungen auf die Diplomprüfung laufen mittlerweile schon auf Hochtouren – was bedeutet: der Lerndutt befindet sich stabil auf dem Hinterkopf und die Kontaktlinsen werden faul durch die Brille ersetzt. Besagter Dutt stellt für die Liebe einen weiteren Grund dar, warum er in Lernphasen froh darüber ist, dass wir eine Fernbeziehung führen. Wenn ich mich dann also doch einmal aus dem Haus wage, geblendet vom grellen Sonnenlicht, ist es ein harter Kampf wieder in den "Tunnel" (völlig abgeschottet wie ein echter Nerd) zurückzukehren. Besonders dann, wenn man nur kurz seine Leidensgenossinnen (für ein Fachgespräch versteht sich) treffen will. Da wird aus der Frage: "Was machst du heute noch?" und der Antwort: "Lernen!!!" schnell ein Mittagessen, das sich schon mal über die einen gewissen Zeitraum erstrecken kann. Klagend über die vielen weiteren Stunden vor dicken Wälzern wird sehnsüchtig ein Blick auf den weißen Spritzer geworfen. Kurz bevor also voller Enthusiasmus "Man bringe mir den Spritzwein!" gerufen wird, rafft man schnell alles zusammen und macht sich auf den Weg zurück. Irgendwie sitzt einem die Angst vorm peinlichen Schweigen bei der einzigen mündlichen Prüfung im Studium doch im Nacken.
Als mögliches Mittagessen schlage ich optional auch diesen Veggie-Burger vor:



125g Hirse
250ml Wasser
1 Ei
1 EL Frischkäse
1 TL Honigsenf
1 EL geriebener Parmesan
Petersilie
Salz, Pfeffer
Olivenöl

1 Bund weißer Spargel
2 Eier
weißer Balsamico
Olivenöl
1 TL Honigsenf
Petersilie
Salz, Pfeffer
2 Zitronenscheiben
10g Butter
1 TL Zucker

roter Rüben Hummus
Vogerlsalat (Feldsalat)
4 Laugenweckerl (Brötchen)




Die Hirse wird gewaschen und in gesalzenem Wasser ca. 15 Minuten gegart, anschließend lässt man sie abkühlen. Jetzt zwei Eier 10 Minuten hart kochen und den Spargel schälen. Dieser wird dann mit 1 TL Zucker, Butter und den Zitronenscheiben 20 Minuten zu Wasser gelassen. Die Eier schälen und in Würfel schneiden und die Dressing aus Balsamico, Olivenöl, Salz, Pfeffer und 1 TL Honigsenf anrühren.
Für die Veggie Patties die Hirse mit dem Ei, dem Frischkäse, 1 TL Honigsenf, dem Parmesan, Petersilie, Salz und Pfeffer vermengen und Laibchen daraus formen. Der Spargel wird in große Stücke geschnitten, mit dem Ei vermischen und dann die Dressing und die Petersilie drüber geben. Jetzt die Patties in Olivenöl rausbraten und in der Zwischenzeit die untere Hälfte des Laugenweckerls mit dem Hummus bestreichen. Ein paar Blättchen Vogerlsalat (den ich vergessen hab') drauf, dann das Patty platzieren und zum Schluss den Spargel und Ei darauf geben.




Man bringe mir den Spritzwein!

Sonntag, 3. Mai 2015

Von Alf und der Rhabarber-Topfentorte



Mein Opa war lange Zeit als Alf verschrien und keine Katze hat sich näher als 10 Meter an seinen Garten ran gewagt. Den hat er nämlich geschützt wie seinen Augapfel und die pelzigen Tierchen wie sie nun mal sind, sehen ja alle Grünflächen als ihr höchst persönliches Katzenklo an. Für den Hansl ein Grund etwas gegen diese Anarchie zu unternehmen, also lag unsichtbar in jedem Blumenbeet ein rostiges Eisengitter. Ein Umstand, der sich scheinbar schnell rumsprach, bis vor 15 Jahren 2 Katzenbabies in dieses heilige Gebiet einzogen. Und das mit voller Absicht – also mit meiner Absicht. Gefleht und gebettelt über Jahre durfte ich ein Haustier haben, aus dem bei der Abholung zwei wurden. Zwei aus denen Tom & Jerry wurden, weil ein Familienmitglied Pünktchen von Pünktchen & Anton nicht adäquat aussprechen konnte. Es fehlte einfach immer das K, was zwar zu großem Gelächter, aber zu keiner kreativen Namensgebung führte.
Mittlerweile sind beide 15 Jahre geworden, die Eisengitter aus den Beeten verschwunden und der Hansl totally in love, vor allem mit dem Tom. Es scheint wirklich nichts über eine Männerliebe zu gehen. Eh klar, dass es da ein Foto geben muss, zumindest von einem Geburtstagskind – auch wenn das gar nicht so mein Plan war. Wir feiern mit Rhabarber-Topfentorte!




Mürbteig:
150g Mehl
100g kalte Butter
1 Ei
60g Zucker
Prise Salz

Rhabarber:
500g Rhabarber
100ml Wasser
50g Zucker
1-2 EL Vanillezucker
Schuss Cointreau

Topfenfülle:
500g Topfen (Quark)
180ml Schlagobers (Sahne)
3 Eier
25g Mehl
70g Puderzucker
1 EL Vanillezucker
Zitronensaft

Haube:
2 Eiweiß
30g Vanillezucker
Zitronensaft

Für den Mürbeteig werden alle Zutaten miteinander verknetet, in eine Tortenform gedrückt und ein kleiner Rand hochgezogen. Ein paar Gabelstiche noch und ab zum kühl stellen (ca. 30 Minuten).
Der Rhabarber wird etwas geschält, in ca. 1cm große Stückchen geschnitten und mit etwa 100ml Wasser in einem Topf erhitzt. Dazu kommen noch der Zucker, Vanillezucker und der Cointreau. Wenn alles gut eingekocht ist, vom Herd nehmen und abkühlen lassen.
Für die Füllung wird der Topfen mit dem Eidotter schon mal glatt gerührt und auch das Schlagobers wird hinzugegeben. Anschließend kommen noch Staubzucker und Mehl dazu. Auch hier nicht auf den Esslöffel Vanillezucker und einen Schuss Zitronensaft vergessen. Jetzt noch den Schnee schlagen und vorsichtig unterheben.
Der Teigboden wird ca. 15 Minuten bei 180° Heißluft vorgebacken, bevor der Rhabarber und die Topfenfülle darauf kommen. Wieder ab in den Ofen und für 25 Minuten backen. In der Zwischenzeit nimmt man die restlichen 2 Eiweiß, Vanillezucker und Zitronensaft zur Hand und schlägt daraus wieder Schnee. Der nach den 25 Minuten auf dem Kuchen verteilt wird und nochmal für 10 Minuten in den Ofen wandert.






Pssst! Passt auch super zum Muttertag nächste Woche!