Dienstag, 31. Dezember 2013

Zeit für Slow Food und die passenden Saucen


Und das darf man jetzt mal wirklich wortwörtlich nehmen. Vor allem an Silvester. Die Renner zur Jahreswende sind ja bekanntlich Raclette oder Fondue, weil beide optimale Begleiter für einen gemütlichen, ausgelassenen oder auch geduldigen Abend sind. Spätestens jetzt ist's also an der Zeit McDonald's und Co. den Rücken zu kehren, um sich in einer netten Runde zusammenzufinden und stundenlang zu Schlemmen.  Zum Fleisch, Brot, Gemüse und all' den angenehmen Dingen des Lebens braucht's einen besonderen Pfiff. Kulinarisch erreicht man das über eine kleine aber feine Auswahl an tollen Saucen.
Wer nicht so ein Fan von diesen Essensorgien ist, sei auf die Grillsaison im Sommer verwiesen, da passen diese Saucen nämlich auch gut dazu. Auf manch einen mag das sehr zutreffen. Besagte Person isst heut' aber auch Fondue mit der Autorin – und zwar auch S T U N D E N L A N G.





3 Saucen brauchen:

Mayonnaise
Estragonsenf
Honig
Curry
Pfeffer
Salz
Kurkuma
Marillenmarmelade

Der Lafer steuert auch was bei:
400g Kirschtomaten
1 Limette/ Zitrone
4 Schalotten
20g Ingwer
Chili
Olivenöl
80g brauner Zucker
Basilikum



Die Fleißigen kaufen natürlich keine Mayonnaise, sondern machen sie selbst. Das Rezept gibt's natürlich auch. Die eine Hälfte vermischt man mit dem Estragonsenf und dem Honig. Mehr braucht's auch schon nicht für den beliebten Honey Mustard.
Die andere Hälfte vermischt man mit einem Currypulver, 1-2 TL Marillenmarmelade, schwarzem Pfeffer, Salz und Kurkuma. So entsteht eine Currysauce für deren Gelingen die Qualität des Currypulvers wesentlich ist.
Damit man ein Tomatenchutney wie vom Johann Lafer bekommt, schneidet man die Schalotten in Würfel und reibt den Ingwer. Beides gibt man in einen Topf mit Olivenöl und reibt auch noch die Schale einer Limette oder Zitrone dazu. Ist das angedünstet kommen die halbierten Kirschtomaten und der Zucker rein. Mit dem Saft der Limette/ Zitrone wird abgelöscht. Auf Chili sollte auch nicht verzichtet werden! Jetzt wird eingekocht, bis die Flüssigkeit fast weg ist. Salz, Pfeffer und Basilikum machen's noch besser und das große Essen kann kommen.


Ein guter Rutsch!


Samstag, 28. Dezember 2013

Hüttenzauber für Z'haus


Schon schad' irgendwie, dass man auf Weihnachten jetzt wieder ein Jahr warten muss. Vor allem die freien Tage, an denen man ohne schlechtem Gewissen dem Sofa Gesellschaft leisten kann, machen die Zeit b'sonders gemütlich. Kommt man aber vom Kekserlnaschen zurück zur Liegestatt und sieht dann den eigenen Körperabdruck in den Polstern, könnte man sich langsam aber doch die eine oder andere Unternehmung für kalte Tage überlegen. Ein Ausflug in höhere Gegenden wär' was, weil manch einer hat ja vielleicht doch das Weiße an Weihnachten vermisst. Eine Pferdeschlittenfahrt, eine Winterwanderung, Skifahren, Rodeln... die kalte Jahreszeit mit ihren unerschöpflichen Möglichkeiten.
Immer zweite Wahl zu sein, is' halt auch irgendwann ein bisserl blöd, deswegen legt sich der Winter auch mal so richtig in's Zeug. Unter anderem mit seinen typischen Speisen. Wer will schon einen leichten Sommersalat, wenn er einen heißen Kaiserschmarr'n auf der Skihütt'n haben kann, um die Energiereserven wieder aufzufüllen. Wer grad keine Hütte in der Nähe hat, der Weg dort hin zu weit ist oder weil's daheim halt doch am schönsten ist geht natürlich auch nicht leer aus.






Für den Kaiserschmarr'n am eigenen Küchentisch füllt man den Einkaufswagen mit:

3 Eier
150ml Milch
25ml Schlagobers
20g Butter
50g Zucker
1 Vanilleschote
130g Mehl
Prise Salz
Schuss Mineralwasser
Rum
ca. 2 EL Rosinen





Als erstes werden die Rosinen in Rum eingelegt, um sich schön vollzusaugen. Danach werden die Eier getrennt und zum Gelb kommen die Milch und das Schlagobers dazu. Ist das mit dem Rührbesen vermischt, gibt man den Zucker, das Mark der Vanilleschote, das Mehl, die Prise Salz und den Schuss Mineralwasser dazu. Die Butter wird noch zerlassen und darf auch dazu.
Das Eiklar wird zu Schnee geschlagen und unter den Teig gehoben. Jetzt nur nicht die Rosinen vergessen und schon kann der Teig in die Pfanne. Damit ein Schmarr'n und kein Pfannkuchen oder sowas entsteht zerpflückt man's ordentlich. Dazu kann man abschließend Apfelmus oder Zwetschkenröster geben, aber...



... mit Preiselbeermarmelade schmeckt's b'sonders gut!


Sonntag, 22. Dezember 2013

X-MAS Dinner – Die Nachspeise

Jetzt ist's dann also bald so weit. Schon? Ja, in 2 Tagen. Stress? Nein! Natürlich nicht, es sind doch schon längst alle Weihnachtsgeschenke gekauft und auch eingepackt – versteht sich von selbst. Die Weihnachtsfeiern sind ebenso schon absolviert und während dort im schönen Wien laut Hörensagen neuerdings Rollenspiele gespielt werden, werden in der Heimat die Messer geschmiedet, solange das Eisen heiß ist. Ja, tatsächlich und gar nicht doppeldeutig, nämlich vom Neo-Stefan. Aber damit nicht genug, es wurde auch ein Bechertelefon mit tierischen Motiven gebaut und eine Giraffe zum Weinen gebracht. So kreativ feiern die Leut' am Land eben Weihnachten.



Um sich auch an den modernen Methoden auszuprobieren, steht noch ein Krippenspiel als Idee im Raum. Ganz nach dem Motto: "Wos de Weana kenan, kenan wia scho long!", hat sich das Oberhaupt der Familie auch schon die Rolle des Engels Gabriel unter den Nagel gerissen. (Die Frisur sitzt.)

Man könnt' fast meinen, dass gar auf's leibliche Wohl vergessen wird. Aber keinesweg's, denn das Dinner wird mit einem Apfelvanilleküchlein aus dem Glas abgeschlossen.

2 Gläser werden gefüllt mit:
2 EL Mascarpone
1 EL Frischkäse
1/4 Becher Schlagobers
1 EL Vanillezucker
1 TL Agavendicksaft
1 Vanilleschote
Schale 1/2 Zitrone

3 Spekulatius
ca. 15g Butter

1 Apfel
Rosinen
Zimt
1 Messerspitze gemahlene Nelken
Ahornsirup
Rum
naturtrüber Apfelsaft



Den Spekulatius zerkrümelt man ganz klein, am besten in einem Gefriersackerl, und vermischt ihn mit der geschmolzenen Butter. Dann kann man das Gemisch auch in ein Glas füllen und am Boden andrücken.
Den Apfel schneidet man klein und gibt ihn gemeinsam mit ein paar Rosinen in einen Topf mit dem Apfelsaft, dem Rum und dem Ahornsirup. Natürlich gibt man auch Zimt und die gemahlenen Nelken dazu und kocht alles gut ein. Wie viel Sirup man rein gibt hängt davon ab, wie süß man's mag. Ist man kein Fan von dieser Sirupart tut's auch Zucker oder Honig.
In der Zwischenzeit vermixt man den Mascarpone mit dem Frischkäse, gibt etwas Agavendicksaft dazu (für die G'schmeidigkeit) und auch das Mark einer Vanilleschote. Gesüßt wird mit dem Vanillezucker und für die Frische sorgt die Zitronenschale. Das Schlagobers schlägt man steif und hebt es unter die Käse-Vanille-Creme. Sollte dies alles noch zu wenig vanillig sein, kann man auch noch etwas Aroma dazu geben.
Auf die Keksschicht kommen anschließend also die Creme und danach die eingekochten Apfelstücke. Im Kühlschrank kommt das Küchlein zur Ruhe und ein besinnliches Weihnachten kann gefeiert werden.



Mission accomplished!
Alle liegen mit dicken Bäuchen unter'm Baum.



Sonntag, 15. Dezember 2013

X-MAS Dinner – Die Hauptspeise



"Wir sagen euch an den lieben Advent..."
Ich muss sagen, ich habe eine ausgezeichnete Singstimme – zumindest konnte ich dieser Aussage mit ein paar minimalen Abzügen, womit sie eher als "gut" oder "ganz ok" zu bezeichnen ist, bis vor ein paar Jahren absolut zustimmen. Mit der Liebe kam dann aber auch die Realität und mittlerweile ist das Singen während der gemeinsamen Autofahrt verboten oder sagen wir so, es wird auf den alleinigen Duschgang verschoben. Warum diese Erkenntnis so spät gekommen ist? Na, weil manch einer die falschen Töne schlicht nicht hört. Auch hört er sie dann nicht, wenn er sich die Finger am Gitarrenhals fast abbricht und die Familie das i in der Stillen Nacht am Weihnachtsabend länger als üblich dehnt. Warum die das auch nicht bemerkt haben? Na, weil alle in dieser Familie mit einer eher unmusikalischen Natur gesegnet sind. Bis auf eine, aber die hat's dank ihrer mütterlichen Liebe eben auch nicht mitbekommen. Stock und steif behauptet sie alle Jahre wieder, während wir den Tannenbaum für sein Grün auch an kalten Tagen loben, dass ihre Tochter singen kann. Das tut diese dann auch und der Liebe bleibt nichts anderes übrig als mit dem Kopf zu schütteln und auf ein schnelles Ende zu hoffen.



Anders ist's beim Essen. Damit kann man ihm nämlich schon schön tun. Also auch ich.
Deswegen gibt's dieses Jahr am weihnachtlichen Tisch Schweinefilet auf warmem Krautsalat mit Mini-Kartoffelknöderln und dazu braucht's:

2-3 Schweinefilets (unter Österreichern eher als Schweinslungenbraten bekannt)
2-3 Knoblauchzehen
Butter
Salz, Pfeffer

1 Krautkopf
2 Zwiebeln
Essig
Speck
Kümmel
Wacholderbeeren
Wasser
Salz, Pfeffer

450g mehlige Kartoffeln
2 EL Mehl
2 EL Speisestärke
1-2 Eier
Muskatnuss
Majoran
Salz




Das Kraut darf zuerst unter's Messer und wird nudelig geschnitten (die Küchenmaschine würd's aber auch gut machen). Den Zwiebeln geht's ähnlich, nur dass ihr Format würfelig ist, genauso wie das vom Speck. Der kommt auch gleich in einen großen Topf und wird etwas angebraten, bevor auch die Zwiebelwürfel dazu dürfen. Danach kann auch schon das Kraut dazu, das mit Essig und anschließend Wasser aufgegossen wird. Das Wasser kann gut gesalzen werden und auch noch mit dem Kümmel und den Wacholderbeeren gewürzt werden. So lässt man alles köcheln und schließt später noch mit Pfeffer ab.

Natürlich hat man auch schon die Kartoffeln gekocht, sodass man sie jetzt entweder pressen oder ordentlich stampfen kann. Vermischt werden sie mit dem Mehl und der Speisestärke, außerdem kommen noch das Ei und die Gewürze dazu. Auch hier darf man nicht auf's Salz vergessen! Ist alles gut vermengt, kann man kleine Knödel formen, die für 5-10 Minuten im gesalzenen simmernden Wasser baden gehen.



Das Fleisch brät man im Ganzen gemeinsam mit den Knoblauchzehen in einer Pfanne scharf an, bevor es mit einem Stück Butter, Salz und Pfeffer in Alufolie gewickelt wird. So eingepackt kommt es bei 150° Heißluft für ca. 15 Minuten in den Ofen. Länger empfiehlt sich nicht, da es sonst nicht mehr so schön rosa ist.



Merry Christmas!


Sonntag, 8. Dezember 2013

X-MAS Dinner – Die Vorspeise


Während andere Kekse backen und Last Christmas schmettern, wird hier gebacken und auch noch gekocht. Gibt's nicht? Doch. Immerhin muss ja das Weihnachtsdinner kreiert werden, weswegen diese Woche eine Vorspeise zum Besten gegeben wird, die klassisch, regional und dazu auch noch weihnachtlich ist. Ja, ja. Das volle Paket, kann man sagen. Wer sich jedes Jahr auf's Neue die Haare rauft, weil die Ideen für den Abend der Abende einfach nicht kommen wollen, darf sich entspannt zurücklehnen, einen Keks in den Mund schieben und gemütlich weiterlesen. Ein Service wird hier geboten. Darf's noch ein Kaffee dazu sein?
Aber genug der Lobhudelei, dazu ist auch noch genug Zeit, wenn die Wurzelsuppe mit Orangen-Olivenöl vor einem steht. Ist dem nicht so, gibt's ja auch noch die Geschenke, über die sich gefreut werden kann.



Zum richtigen Wurzeln braucht's:
3-4 Pastinaken
3-4 Petersilienwurzeln
1/4 Sellerie
2 gelbe Karotten
2 Bananenschalotten
Schuss Noilly Prat
Chili
Muskatnuss
Rosmarin
Liebstöckel
Pfeffer, Salz
1,5 l Gemüsebrühe
1/2 Becher Sahne
Orange
Olivenöl





In Öl schwitzt man die geschnittenen Schalotten an, löscht mit Noilly Prat ab und befördert anschließend alles an Wurzelgemüse in gewürfelter Form in den Topf. Mit heißer Gemüsebrühe wird immer wieder aufgegossen. Gewürzt darf natürlich auch schon werden. Ist alles schön weich gekocht, zückt man den Pürierstab und lässt keine Wurzel entkommen. Danach lässt man die Suppe nochmals aufkochen. In der Zwischenzeit vermischt man den Saft der Orange mit dem Olivenöl und schlägt die Sahne steif. Wem's noch nicht feurig genug ist, darf sich mit der Chilimühle austoben oder generell noch ein wenig nachwürzen. Ist die Suppe im Teller, kommt ein Sahnehäubchen oben d'rauf und das Öl wird darüber geträufelt.



Lasst das (Weihnachts-)fest beginnen!


Sonntag, 1. Dezember 2013

Aufg'wärmt is nur a Gulasch guat – aber das dafür so richtig.



Diese Weisheit lernt wohl jeder im Laufe seines Lebens. Die einen früher, die anderen später – aber das mit Sicherheit. Wer den ersten Teil nicht bestätigen kann (was ja durchaus vorkommen mag, sonst würd' sich die Regel ja nicht bestätigen und das wär' ja auch nix), der schwört zumindest auf den zweiten. Weil so ein Gulasch nicht allein daher kommen kann, vor allem dann nicht, wenn's subtil aber doch auch irgendwie um die Partnerwahl geht, gibt's natürlich eine Begleitung. Da das Gulasch eher vom bikulinarischen Ufer ist, sind das mal ein Semmel- oder Serviettenknödel, Nockaln oder auch Kartoffeln. Traditionell kann man aber natürlich auch was vom Bäcker seines Vertrauens erwerben. Wer dabei aber ein bisserl rebellisch sein will, greift nicht zur klassischen Semmel (wobei die natürlich auch zu empfehlen ist), sondern bestellt beim Joseph ein Salzstangerl vom Pheinsten.




Weil der Papa hat ja schon gesagt:"Aus dem Brotkerbal im Gasthaus, nimmst dir immer ein Salzstangerl. Das is des Beste! Außer... wenn'st mit mir bist, weil dann kriags nämlich i." Irgendwie hab' ich's aber doch geschafft während meiner Kindheit das eine oder andere Salzstangerl auch selbst zu verspeisen, zumindest hatten die vom Papa meistens ein knuspriges Ende weniger, wenn er grad mal nicht her g'schaut hat. Dieses Wochenende schaut er auch nicht her, weswegen die Mama ins weit entfernte Wien gereist ist und den 1. Adventssonntag mit ihrer Tochter und deren 1. Gulasch feiert.


Das Rezept vom Gulasch von seiner Mutter hat der Papa aber mitgeschickt. Weil das halt auch das beste ist, meint er.

500g Gulaschfleisch (vom Rind versteht sich... und am besten Wadschunken)
500g Zwiebel
Tomatenmark
edelsüßes Paprikapulver
scharfes Paprikapulver
viel Majoran (das dürften 3 TL gewesen sein)
leicht gemörserter Kümmel
Wasser
Salz

Die kleingewürfelten Zwiebeln werden in einem Topf angeröstet, bevor auch das gewürfelte Fleisch dazu kommt. Ist es rund herum angebraten, werden 2 TL Tomatenmark eingerührt und auch die zwei Paprikasorten kommen rein. Von der scharfen Sorte nimmt man so viel, wie man's eben scharf mag, von der anderen sind's ca. 2 TL. "... und auf keinen Fall vergisst du mia den Majoran! Der ist b'sunders wichtig!", hab' ich die Oma in den Ohren. Also halten wir's auch so, bitte. 1 TL des gemörserten Kümmels und ein halbes Glas Wasser noch rein und dann geht's an's Köcheln lassen. Zwischendurch umrühren, Wäsche abhängen, etwas Wasser nachgießen, Wäsche wegräumen, umrühren, telefonieren, nachgießen, ... und das alles auf kleiner Flamme. Nur Geduld, das Fleisch soll ja auch schön weich werden. Etwa 2 Stunden später ist's dann eh schon so weit. Wer auf sein Gulasch dann auch so stolz ist, hat alle Zeit der Welt es zu fotografieren. Denn das Schöne ist ja, aufg'wärmt schmeckt's halt nochmal besser.



Moizeit banond!