Sonntag, 30. November 2014

Rüben so rot wie die Mütze vom Weihnachtsmann ODER Reissalat mit Chips



Als bekennender Weihnachtsfanatiker aka Terrorchristkind interpretier ich meinen Hit "Ich läut das Glöckchen, bis du dich freust, ey!" jedes Jahr neu. Meistens klappt es auch und am 24.12. sind Kekse gebacken, der Tannenbaum geschmückt und alle singen besinnliche Lieder. Stolz auf diesen Missionsdienst hab ich mich in ein Dekogeschäft meines Vertrauens aufgemacht. Dort sind auch schon die Weihnachtslieder und jede Menge Sternchen, Kunstschnee, Kugeln in allen Farben usw. eingezogen. Anfangs mit dem Gedanken "Schon ein bisschen viel grad." bin ich beschwingt aber schon ein wenig skeptisch hinein. Irgendwie hat aber jeder Schritt ein wenig an meinen weihnachtstauglichen Nerven gezerrt. Leute, die einem im Weg rumstehen und Engelshaar, das sich im eigenen verfängt. Manche hört man auch schon mitsingen – was wiederum weniger engelhaft war. Geschockt von meiner diesjährigen Laune im überfüllten Weihnachts(horror)land, bin ich mit einem großen Fragezeichen im Gesicht geflüchtet. Hab ich meinen Fanatismus verloren? Das wird sich in den nächsten Wochen wohl noch zeigen, bis dahin bleib ich bei Elfis Röschengeschirr und nimm mir noch eine Woche weihnachtsfrei mit einem Reissalat und rote Rübenchips.



1 Tasse Wildreis
250g Champignons
1kleine Stange Lauch
frischer Rosmarin und Thymian
Salz, Pfeffer
weißer Balsamico
1 TL grober Senf
Olivenöl




2 rote Rüben (Bete)
Meersalz
Chili
frischer Rosmarin
Olivenöl

Zuerst wird der Reis gekocht, danach geht's auch schon an die Rübe. Die beiden werden (mit Handschuhen!) geschält und anschließend in feine (1-2mm) Scheiben geschnitten. Dazu eignet sich eine Küchenmaschine sehr gut. Sie werden mit dem groben Salz, Chiliflocken, etwas gehacktem Rosmarin und Olivenöl vermischt. So kommen sie nicht überlappend auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech und bei 160° Heißluft für 25-35 Minuten in den Ofen. Solang bis die Ränder sich wellen und sie knusprig werden. Die restliche Knusprigkeit bekommen sie beim erkalten.
Während die Chips vor sich hin backen, werden die Pilze und der Lauch in Scheiben geschnitten. Das Olivenöl wird in einer Pfanne erhitzt, dann kommt der Lauch und anschließend die Pilze dazu. Gewürzt wird mit gehacktem Rosmarin und Thymian. Auch Salz und Pfeffer dürfen noch hinein. Etwas abkühlen lassen und mit dem Reis vermischen. Jetzt noch Balsamico und Senf rein und fertig ist der Reissalat, der lauwarm oder kalt gegessen werden kann. Die Chips oben drauf und los zum Tisch.



Hier backen wir (noch) rote Rüben und keine Kekse!

Sonntag, 23. November 2014

Elfi und die Frage nach der Tortenqualität ODER Mandarinen-Vanilletorte


Als brave Enkelin sorgt man sich um seine Oma. Dabei geht's besonders um das körperliche Wohl. Dementsprechend soll's also zu ihrem Geburtstag eine Torte nach ihren Wünschen und ein Geschenk für ihre Gesundheit oder in diesem Fall Standhaftigkeit geben. Nachdem man's der Elfi am ehesten recht macht, indem man sie konkret fragt, was sie will, hab' ich das auch getan. Damit ist aber eigentlich nur die Torte gemeint, über die anderen Geschenke freut sie sich so wie sich das für eine liebe Oma g'hört. Den Oma-Ehrenkodex hat sie damit schon mal bravourös erfüllt. Bekommen hat sie einen Rutschschutz (oder wie das auch immer heißen mag) für die Badewanne, den sie als passionierter Badehase im Hinblick auf (schlecht vertuschte) vergangene Gefahrenlagen dringend braucht. Aber zurück zur Tortenfrage, auf die kam: "I hätt' jo gern wieder moi wos mit am Topf'n. Und ergiebig muas sie a sei' – damit da Hansl und die Gäst' a morgen nu wos hom." Man bedenke an dieser Stelle, dass sie bereits einen Gugelhupf in der Hinterhand also bereits gebacken (und verschwiegen) hatte. "Oma, meinst ned, dass es mehr um Qualität als um Quantität geht?" Die zögerliche Antwort: "Ja, eh...", war halt wenig überzeugend, deswegen hab ich natürlich mein Bestes gegeben, um alle Anforderungen zu erfüllen und herausgekommen ist dabei eine Mandarinen-Vanilletorte (mit Topfen!).



Teig:
6 Eier
250g Zucker
6 EL Wasser
1 EL Vanillezucker
150g Mehl
1 TL Backpulver
100g geriebene Mandeln

Fülle:
400g Topfen (Quark)
80g Zucker
1 EL Vanillezucker
1 Pkg. Vanillepuddingpulver
2 Eier
1 Vanilleschote
Vanilleessenz

Mandarinen:
ca. 6 Mandarinen
1-2 EL Vanillezucker
Vanilleessenz
1 Vanilleschote
2-3 TL Vanillepuddingpulver

geröstete Mandelblättchen



Für den Teig werden die Eier getrennt und die Dotter werden mit dem Zucker und dem Wasser schaumig geschlagen. Auch der Vanillezucker darf dazu. Das Mehl wird mit dem Backpulver vermengt und ebenso wie die Mandeln eingemixt. Das Eiklar wird zu Schnee geschlagen und vorsichtig unter die Masse gehoben. So kommt alles in eine Tortenform und wird bei 180° Heißluft für 30-35 Minuten gebacken. (Nadelprobe!)

Die Mandarinen werden filetiert und kommen in einen Topf mit dem Vanillezucker, der Vanilleessenz und dem Mark einer Schote. Wenn alles schön köchelt und die Mandarinenstückchen zerfallen sind kommt das Puddingpulver dazu, damit es etwas fester wird. Vom Herd nehmen, kräftig rühren und abkühlen lassen.

Für die Fülle wird zuerst das Eiklar mit 40g Zucker zu Schnee geschlagen. Die Dotter werden danach mit dem Topfen vermischt. Auch der restliche Zucker (wenn's einem zu wenig süß ist, kann an dieser Stelle noch mehr hinzugefügt werden) darf dazu. Der Vanillezucker, das Puddingpulver, das Mark einer Schote und die Essenz sorgen für den wunderbaren Vanillegeschmack. Ist alles miteinander vermixt, wird noch der Schnee untergehoben.

Der ausgekühlte Tortenboden wird halbiert und innen mit 2/3 der Topfenmasse gefüllt. Etwa die Hälfte der Mandarinen kommt auch darauf. Jetzt der Deckel drauf  und dasselbe mit dem Topfen und den Mandarinen nochmals. Der Rand wird mit den gerösteten Mandelblättchen bestreut.
Wenn's ein bisserl runter läuft ist das gar nicht schlimm, sondern sorgt für eine persönliche Note.


Happy Elfi-Day!

Wer noch mehr über die Elfi, aber auch ein bisserl über mich und den Blog lesen will, findet auf Gastronews.wien mehr.



Sonntag, 16. November 2014

Vom Suppenkasper und roten Rüben


Nachdem's auch letzte Woche schon Suppe gab, bleibt nur zu hoffen, dass bei der zweiten in Folge kein Suppenkasper auf die Barrikaden steigt. Nicht, weil ich's nicht ertragen würd', dass jemand genug von meinen Suppen hat, sondern vielmehr weil mir diese Geschichten rund um den Suppenkasper schon immer ein bisserl Angst gemacht haben. Der Suppenkasper, der völlig abgemagert am 5. Tag stirbt, der Daumenlutscher, der am Ende ohne Daumen dasteht – ja, beide haben mir schon recht Leid getan. Nicht nur, weil ich kein Blut sehen kann. Seit dieses Buch aus dem Regal verbannt wurde, ist mir damals schon leichter um's Herz g'worden. So Kindergeschichten, die zu Albträumen werden, hat aber wohl jeder. Wenn die Titelmelodie von Pinocchio im Fernsehen zu hören war, hat vermutlich nicht nur mein Bruder gesagt:" Opa? Eigentlich muss i gar nimma fernsehen..."



Märchenfiguren hin oder her, diese rote Rüben Suppe erfreut bestimmt die Mägen:

2 Schalotten
2-3 Knoblauchzehen
3 rote Rüben (Beete)
2 Kartoffeln
1 Petersilienwurzel
ca. 1l Gemüsebrühe
1/2 TL Paprikapulver
1 TL Liebstöckel
1 TL gemahlener Kümmel
1 Zitrone
200ml Kokosmilch
schwarzer Pfeffer
frischer Koriander
Kokosspäne
Pflanzenöl



Das Öl wird in einem großen Topf mit dem Paprikapulver erhitzt, bevor die Schalotten und gleich darauf auch die Knoblauchzehen dazu kommen. Beide in gewürfelter Form. Jetzt mit der Gemüsebrühe ablöschen und Deckel drauf. Nun beginnt das große Schnibbeln: die Rüben, Kartoffeln und Petersilwurzel werden in kleine Würfel geschnitten. Ist das erledigt landen alle Würfel in dem Topf und erfreuen sich dem Liebstöckel, dem Kümmel und auch der Zitronenschale. So lässt man alles für gute 10 Minuten köcheln – solang bis die Würfelchen pürierbereit also weich sind. So kommt noch die Kokosmilch und der Saft der Zitrone rein. Wer ein paar Gemüsewürfel als Einlage möchte, fischt sich diese raus bevor das große Pürieren beginnt. Ist alles schön fein püriert kommen sie wieder rein und werden von einem Spritzer Kokosmilch, ein paar Tropfen Zitronensaft, den Kokosspänen und dem gehackten Koriander getoppt.



Ein schönes Kaspern!

Mittwoch, 12. November 2014

Wiener in München – oder Süßkartoffelsuppe zum Wärmen


Als bekennender Wienliebhaber lass' ich so schnell nix über meine Wahlheimat kommen. Da hilft auch kein Psychologenkongress (an dem wir Wienerpsychostudis uns ein Beispiel nehmen könnten) in München. Ganz in Hauptstadtmanier wird g'sudert: "Das Unigebäude könnt' aber schon schöner sein..." oder "In die Clubs kommt man auch nur mit mindestens 10cm hohen High Heels (die man als Tourist getrost aus dem Gepäck weglässt)..." Nun gut, über die Türsteherpolitik im Herzen Bayerns werd ich wohl noch länger den Kopf schütteln – aber was des einen Türsteher sind, sind des anderen Grantler. Schlussendlich musst' ich mir am Heimweg schon eingestehen, dass München wenn schon nicht mit einem altehrwürdigen (Psychologen-)Unigebäude, aber doch mit tollen Studienbedingungen aufwartet. Die geringere Einwohnerdichte überzeugte auch und die gemütlichen Straßen haben schön zum Schlendern eingeladen. Vor allem der englische Garten lässt ein Städterherz höher schlagen.
Alles in allem war's schön – auch wenn's im November schon ein bisserl kalt war. Aber dagegen kann man ja auch Suppe essen. Vielleicht eine mit Süßkartoffeln?



2 Süßkartoffeln
1 Zwiebel
1 Bund Suppengrün (davon: Lauch, 1 Karotte, 1/2 Petersilienwurzel, 1/4 Sellerie)
Ingwer
750ml Gemüsebrühe
125ml Kokosmilch
1/2 TL Kreuzkümmel
Chili
1 TL Currypulver
Paprikapulver
Salz, Pfeffer
Sonnenblumenöl

Petersilie, Chiliöl

In einem Topf wird etwas Öl mit Paprikapulver erhitzt, in den die grob gewürfelte Zwiebel, Karotten, Süßkartoffel und das Suppengrün wandern. Auch etwa 2cm großes Stück Ingwer kommt dazu. Ist alles etwas angebraten, darf die Gemüsebrühe nicht fehlen, in der alles für ca. 10min köchelt. Ist das Gemüse weich wird es püriert und anschließend mit der Kokosmilch und den Gewürzen verfeinert.
Ist die Suppe erst mal in einem Teller wird sie nochmals mit etwas Kokosmilch, Chiliöl und Petersilie garniert.





Suppen schmecken überall!

Sonntag, 2. November 2014

Kürbis oder Saures


Dieses Jahr hat's ja wieder mau ausg'schaut mit den Kindern, die am 31.10. von Haus zu Haus ziehen. Nur ein kleines Grüppchen von Maskierten hat uns heim gesucht. Die haben sich dafür aber nicht lumpen lassen und bei den Süßigkeiten ordentlich zugegriffen. Wir haben schon gerätselt woran es bloß liegen könnt', dass es so wenige sind und sind zu dem Schluss gelangt, dass der Eingang wohl zu versteckt ist.
Das Gegenteil war der Fall im Nachbarhaus – Elfis Domizil. Dort kamen sie in Scharen und sie musste schon fast auf Vorräte aus früheren Zeiten zurückgreifen. Um herumirrende Kinder inklusive Lebensmittelvergiftung zu vermeiden, wurde die Tür aus Sicherheitsgründen also nicht mehr geöffnet. Sehr zum Leid der kleinen Sophie, deren Augen noch viel größer wurden bei den verkleideten Wesen. Als Trost gab's für sie einen Kürbismuffin.



240g Hokkaidokürbis
100ml Pflanzenöl
100g Joghurt
3 Eier
Vanilleessenz
150g Mehl
2 TL Backpulver
1 Messerspitze Nelkenpulver
1 TL Zimt
150g Staubzucker
100g geriebene Mandeln

100g Kuvertüre
Kokosfett



Der Kürbis wird in kleine Würfel geschnitten und einen Topf mit etwas Wasser gegeben. Auf mittlerer Flamme wird er weich gekocht und anschließend mit einer Gabel zerdrückt. Das Öl, Joghurt und die Eier werden miteinander schaumig geschlagen. Danach kommen auch schon die Vanilleessenz, das Mehl gemeinsam mit dem Backpulver, Nelken, Zimt, Staubzucker und Mandeln dazu. Ist alles gut miteinander vermixt, kommt das zerdrückte Kürbisfleisch hinein und wird ebenfalls mit dem Handmixer untergerührt. Der Ofen wird jetzt auf 180° vorgeheizt und 16 Muffinförmchen mit dem Teig gefüllt. Sind sie einmal in der Hitze, bleiben sie dort auch für 20-15 Minuten.
Sind die Muffins etwas abgekühlt wird die Kuvertüre gemeinsam mit etwas Kokosfett über dem Wasserbad geschmolzen, etwas überkühlen gelassen und dann oben d'rauf gestrichen.



Ein Trost für Kinderaugen