Sonntag, 31. August 2014

Wenn Männer reden und Frauen Heidelbeerdatscherl essen



Seit Sex and the City weiß die ganze Welt: Frauen reden über Männer, Liebe, Sex, Beziehung. Also nicht als einziges Thema, aber ja frau spricht darüber. Seit 50 Shades of Grey meint man nun auch zu wissen, dass alle darüber lesen. Das sei mal so dahin gestellt. Aber irgendwie macht es so den Anschein, als würde sich die männliche Welt kein bisserl um diese Themen kümmern. So nach dem Motto "Passiert halt." – ganz pragmatisch. Das würd' ihnen wieder gefallen, wenn wir das auch glauben würden. Und ich muss zugeben, es gibt Phasen da hat es mir die Liebe wirklich gut und anschaulich dargelegt, dass dem so ist – und wenn er das sagt.
Heute haben aber zwei Männer den Gegenbeweis angetreten. Ganz unverhofft sind zu der Ehre gekommen einen weiblichen Kaffeehauslauscher zu bekommen, der so einiges mitangehört hat. Eindeutig sind laut ihnen Frauen die pragmatischen, sie wählen ihre Männer mit taktischem Geschick und planen langjährige Beziehungen mit Vernunft durch. Männer, bei denen nur das Gefühl stimmt, reichen laut diesem Plausch schon lange nicht mehr aus. Davon konnten sie den Lauscher zwar nicht überzeugen, aber ein Schmunzeln haben sie mir doch geschenkt, weil sie halt gezeigt haben: Und sie reden doch. Viel weniger trügerisch, aber mindestens genauso erheiternd sind die Heidelbeerdatscherl von der Elfi. Und die muss es ja wissen.










2 Eier
150g Mehl
300ml Milch
200g kleine Heidelbeeren
Butter
Puderzucker

Die Eier werden mit der Milch verquirlt. Haben sie eine schöne Liaison miteinander eingegangen, werden sie vom Mehl beehrt. Dieses wird am besten hinein gesiebt, damit keine Klümpchen entstehen. Gut durchmischen und die Heidelbeeren holen. Sie werden nämlich auch unter die Masse gehoben. Wenn sie dabei nicht ganz heil bleiben, macht das gar nix, sondern ergibt nur eine schöne Farbe. In einer Pfanne wird etwas Butter erhitzt und die Mischung wird darin etwa 1cm hoch verteilt. Deckel drauf und ein wenig warten, bevor gewendet wird, der Deckel erneut drauf kommt und das erste Datscherl auch schon fertig ist. So macht man einfach weiter. Jetzt einfach nur noch den Puderzucker je nach Belieben darüber rieseln lassen.


Da freut sich Mann und Frau!

Sonntag, 24. August 2014

Die Schnibbelhilfe und die Polenta mit Kruste



Meine liebste Schnibbelhilfe ist ja meine Mama. Sie bemüht sich immer alles nach meinen Vorstellungen zu machen und dabei nicht allzu laut entnervt zu seufzen. Letzteres fällt ihr aber besonders schwer. Noch schwerer wird es allerdings, wenn sie auch ein Foto schießen soll. Also ein Foto von mir – wenn ich was halte oder gar ein Portrait. Da schwitzt sie Blut und die Nervosität wird grenzenlos. Begründet ist das damit, dass ich einerseits sehr ungeduldig und erwartungsvoll bin und sie andererseits nicht für ihren Ruf als besonders gute Fotografin bekannt ist. Nach etwa 100 Fotos hat sie sich aber wahrlich ein Lob verdient, dass sie im wahrsten Sinne des Wortes in die Luft springen ließ und mir die Zeit verschaffte eine Polenta mit Tomatenkruste auf einem prä-herbstlichen Bett zuzubereiten.




150g Polenta
150ml Schlagobers (Sahne)
350ml Gemüsebrühe
2-3 Salbeiblätter

1 Knoblauchzehe
200-250g getrocknete Tomaten
2 Handvoll Kräuter (Oregano, Thymian, Basilikum)
1 Hand geröstete Pinienkerne
5 kleine Scheiben altbackenes Vollkornbrot
schwarzer Pfeffer
Olivenöl
Parmesan

4 Frühlingszwiebel
1 kleiner Radicchio
300g Austernpilze
Olivenöl
Salz, Pfeffer



Das Schlagobers und die Gemüsebrühe werden gemeinsam mit klein gehacktem Salbei aufgekocht, bevor die Polenta eingerührt wird. Gerührt wird für 5 Minuten. Danach wird sie 1cm dick in eine Auflaufform gestrichen. Nun auskühlen lassen und ab zur Kruste. Für diese werden die getrockneten Tomaten, die Kräuter, die Pinienkerne, Pfeffer und die Knoblauchzehe klein gehackt – am besten hilft einem dabei die Küchenmaschine. So ergibt sich eine Paste, zur der noch gewürfeltes Brot und Olivenöl kommt. Mit dieser Mischung wird die Polenta bestrichen und mit etwas Parmesan bestreut, über den nochmals d'rüber gestrichen wird. So kommt sie für 10 Minuten bei 180° Heißluft und anschließend für etwa 5 Minuten unter den Grill.
In der Zwischenzeit werden die Frühlingszwiebel in Ringe geschnitten und auch der Radicchio und die Austernpilze grob geschnitten. In der selben Reihenfolge werden diese Drei miteinander angebraten. Gewürzt wird nur mit einem bisserl Salz und Pfeffer.



Genießt mit eurer Schnibbelhilfe!

Sonntag, 17. August 2014

Elfi und die Eierschwammerl – Pasta mit dem Lieblingspilz



Seit Wochen fragt die Elfi jedes Mal, wenn jemand das Haus verlässt, ob er ihr Eierschwammerl mitbringt. Zugegebenermaßen meistens, wenn dieser jemand einkaufen geht – manchmal aber auch einfach so. Das tut sie wohl, damit sie irgendwann in dieser Saison doch noch auf ihre Kosten kommt. Aber wie das oft so ist, wartet man auf das am längsten, was man sich am meisten wünscht.
Was hier jetzt nach böser Absicht klingt ihr das zu verschmähen, ist aber gar nicht so. Einmal hat man's halt schlicht vergessen, das andere Mal waren die Schwammerl halt nicht aus Österreich (und hier ist man patriotisch) und wieder ein anderes Mal haben die einfach gar nicht so ausg'schaut als ob man die noch essen wollen würd'.
Beim letzten Mal hat sie dann aber welche bekommen – nun gut nicht für lange aber doch. Denn kurz nach der Überreichung hat sich das andere Enkelkind mit Familie angemeldet und die eigenen Eierschwammerl waren zu wenig. Etwas traurig hat die Elfi sie aufopferungsvoll wieder abgegeben. Die Bitte nach wenigstens ein paar war ihr aber im Gesicht abzulesen. Weil man nicht so ist, hat sie ja dann auch was von der Pasta mit Eierschwammerl und frischen Tomaten bekommen. (Auch wenn's ihr eigentlich d'rum ging selbst welche zu verarbeiten.)




1kg Eierschwammerl (Pfifferlinge)
10 kleine Tomaten
Schalotten
2-3 EL Tomatenmark
Schuss Weißwein
ca. 1/2 Becher Schlagobers (Sahne)
Petersilie
Gemüsebrühe
Olivenöl
Salz, Pfeffer

Nudeln

Olivenöl wird in einem Topf erhitzt, um die Schalotten anzuschwitzen. Dazu kommt das Tomatenmark, was etwas "einbrennen" darf. Die Tomaten werden halbiert oder geviertelt. So kommen auch die in den Topf zum anbraten. Ablöschen mit dem Weißwein und jetzt noch die geputzten Eierschwammerl zum braten und köcheln dazu. Mit etwas Gemüsebrühe wird aufgegossen – je nachdem wie viel Flüssigkeit noch von den Schwammerln da ist. Aus dem Kräutergarten kommt in erster Linie Petersilie dazu, was je nach Belieben ergänzt werden kann. Nun das Schlagobers dazu und salzen und pfeffern. Während alles zu einer Sauce wird, werden die Nudeln gekocht. Am Schluss noch abschmecken und servieren.



Keine Sorge, liebe Elfischützer – sie hat mittlerweile auch schon eigene bekommen. Also genussvolles Schlemmen ohne schlechtes Gewissen!

Sonntag, 10. August 2014

Der letzte Widerstand ist gefallen – Tomatensuppe mit Knoblauchöl



Letzte Woche gab's ja Eis – als letzter Widerstand gegen das Wetter. Seit dem gab's ein paar Sonnenstunden, aber auch den einen oder anderen Regentropfen in Kombination mit Blitz und Donner. Nun gut, dann fügt man sich diesem April-... äh ... Sommerwetter und stellt sich in die Suppenküche. Aber die Suppe soll wenigstens so richtig frisch schmecken und nicht nur die Wärme spüren lassen. Sind die ersten Tomaten im Gewächshaus schon bereit? Klar! Sie stehen schon in den Startlöchern und wollen ein wenig mediterranes Flair auf den Tisch zaubern. Die meinen's halt noch gut mit einem. Deswegen gibt's eine wunderbare Tomatensuppe mit Knoblauchöl.



4 Tomaten
4 Stangen Sellerie
4 Karotten
1 Lauch
2 Petersilwurzeln
etwas Ingwer
brauner Zucker
1 Dose Tomaten
1-2 EL Tomatenmark
Gemüsebrühe
Basilikum, Oregano, Petersilie
Chili
Salz, Pfeffer
Olivenöl
1 Zehe Knoblauch
Pinienkerne



Etwas Olivenöl wird in einem großen Topf erhitzt. Darin werden der Stangensellerie, die Karotten, der Ingwer, der Lauch und die Petersilwurzeln scharf angebraten. Und zwar alles grob stückig. Jetzt etwas brauner Zucker d'rüber und sich den Tomaten zuwenden. Die werden nämlich auch in Stücke geschnitten und kommen in dem Topf nachdem das Tomatenmark d'rin gelandet ist. So wird nochmals gebraten und mit etwas Gemüsebrühe aufgegossen. Danach kommt die Dose stückige Tomaten hinein, genauso wie Gewürze, etwas Chili, Salz und Pfeffer. Jetzt darf alles köcheln – für ca. 30 Minuten.



In der Zwischenzeit wird das Knoblauchöl vorbereitet. Dazu wird Olivenöl in einem kleinen Topf erwärmt. Es darf nicht zu heiß werden, weil sonst die gepresste Knoblauchzehe verbrennt, die jetzt dazu kommt. Der Knoblauch darf nicht verbrennen, weil er sonst bitter wird.
Die Suppe wird nun püriert, nochmals abgeschmeckt und in einen Teller angerichtet. Oben d'rauf kommt das Knoblauchöl, die Pinienkerne und noch ein bisserl Petersilie.



Grüße vom Suppensommer!

Sonntag, 3. August 2014

Willst' ned lieber .... Avocadoeis?



Auch wenn das Wetter ein unleidliches Ding mit Stimmungsschwankungen ist, verlangt der Sommer nach Eis. Deswegen gibt's die verschiedensten Sorten zum Kaufen oder auch Selbermachen. Hin und her hab' ich überlegt, welche es denn hier geben soll. Mein Vorschlag also: Avocadoeis. Die Mama fand das gar keine gute Idee. Immer wieder kam "Willst' ned lieber...? Sollen wir ned...?..." Aber nix. Unbeirrt bin ich meinen Weg gegangen – irgendwann muss man sich ja vom Rockzipfel lösen. Sei's auch nur bei einer Eisrezeptur. Selbst beim Kosten des fertigen Werks hat sie das Gesicht verzogen. "I weiß es ned... Avocado is schon komisch im Eis." Erst als der (unwissende) Papa in den Genuss gekommen ist und die Worte: "Was is'n das für'n gutes Eis!", sprach, konnte sie überzeugt werden. Und so gibt's nun folgendes Rezept:



1 Avocado
1 Limette
200ml Kokosmilch
etwas Zitronenmelisse
3 EL Staubzucker
80g Schokolade




Zuerst wird die Schokolade über dem Wasserbad geschmolzen, damit sie anschließend wieder ein bisserl auskühlen kann. Die Avocado wird aus der Schale gelöst und püriert. Dazu kommen der Saft einer Limette, die Kokosmilch, ein paar Blättchen Zitronenmelisse und der Staubzucker. Damit sich alles gut miteinander verbindet wird nochmals püriert. Die geschmolzene Schokolade wird unter die Avocadomasse gerührt und schon ist das Eis fertig! Na, gut zugegebenermaßen braucht's noch ein paar Stunden im Gefrierschrank. Dort war es bei mir über Nacht und bevor's gegessen wird lässt man's etwa eine halbe Stunde draußen stehen. So um die 4-5 Stunden Kühlung müssten aber auch reichen.



Schönen Sommer und probierfreudige Mütter!