Mittwoch, 18. Februar 2015

Von der Fleischbeschau zur Fischsuppe



Bis gestern stand die Welt verkehrt herum – eine kühne Aussage bedenkt man die Form besagter Welt. Kühn oder eigentlich komisch ist aber genau das Stichwort. Also im Sinn von lustig, unterhaltsam, angetrunken... ach nein, letzteres ist ja nur die Konsequenz. Die Konsequenz von Fasching oder wie manch einer auch sagt Karneval. In Karneval würd' irgendwie das Wort Carne, zu Deutsch Fleisch stecken, was man wiederum auf die Fleischbeschau beziehungsweise die nackte Haut dieser Tage umlegen kann. Da Carne italienisch ist und da ja bekanntlich (und vor allem in Venedig) Karneval gefeiert wird, klingt diese Herleitung doch ganz plausibel, oder? Wer's komisch findet, der sei bitte nochmals auf Verrücktheit der 5. Jahreszeit verwiesen und möge es verzeihen. Wer sich hingegen denkt, vom "Fleischzeigen" habe er genug, weil's doch der eine oder andere Krapfen zu viel war, der sei hingegen auf den heutigen Aschermittwoch und das Einleiten der Fastenzeit verwiesen. Geht übrigens genauso auch völlig unreligiös. So oder so ist dieser Anlass für den Fisch gemacht, also Narren verlasst eure Umzüge und Wägen, es gibt eine Fischsuppe aus dem fernen Osten.



400ml Wasser
150ml Kokosmilch
1 Limette
2 Limettenblätter
2 Scheiben Ingwer
1 Chili
2 Stangen Zitronengras
2 Schalotten
4 Jacobsmuscheln
1 kleines Filet von der Goldbrasse
1 kleines Filet vom Kabeljau
5-10 Miesmuscheln
5-10 Garnelen
1 Karotte
4 Cocktailtomaten
4 Champignons
Knoblauchpulver
Fischsauce
weißer Pfeffer
Korianderblätter



Zuerst wird das Wasser gemeinsam mit der Zwiebel (in Spalten geschnitten), dem Ingwer, der Limettenblätter und dem Zitronengras in einen Topf gegeben und aufgekocht. Das Zitronengras wird davor übrigens geputzt, eingeschnitten am dicken Ende und mit dem Messer gequetscht. Nun werden die Miesmuscheln in etwas Wasser kurz gar gekocht, damit sie nicht mit der Schale in die Suppe müssen. Jetzt kommen alle Meeresbewohner in den Topf und die Kokosmilch wird dazu gegossen. Auch der Saft einer Limette darf nicht fehlen. Danach schneidet man das Gemüse, wobei zuerst die Karotte in den Topf wandert und danach erst die blättrig geschnittenen Champignons und die geviertelten Tomaten. Die Chili wird längs durchgeschnitten, die Kerne entfernt und in die Suppe zum würzen gegeben. Ebenso wird mit ordentlich Fischsauce, weißem Pfeffer und etwas Knoblauchpulver gewürzt. Während alles noch kurz köchelt wir der Koriander gehackt.
So kommt er auf die Suppe, sobald alles in einer Schale ist.




Frohes Fasten!

Samstag, 14. Februar 2015

Die Delight-Küche trifft Mr. Grey


Wie wär's mit Kino am Valentinstag? Als Inspirationsquelle für den Namen und die Leidenschaft in der Küche, seh' ich mich beinahe in der Verantwortung für einen ganz bestimmten Film ein wenig Werbung zu betreiben. Ob er aber beiden Geschlechter gleichermaßen Freude bereiten wird, ist nicht ganz klar. Aber gut, während in 50 Shades of Grey den Männern die dominante Rolle zukommt, darf sich Frau halt bei der Filmwahl durchsetzen. Immerhin soll die Emanzipation an dieser Stelle nicht zu kurz kommen. Ob als Pärchen oder allein in der Mädlsrunde (oder Männerrunde) für das leibliche Wohl im Kino sorgen besonders Popcorn. Geht man in Deutschland ins Kino, darf man sich optional auch über Eis freuen – ein Genuss der dem Österreicher vor der Leinwand bisher verwehrt blieb. Und während man in der langen Schlange stehend Gedanken darüber macht, ob der Snackbar eh nicht das Popcorn ausgeht, machen sich andernorts Sexshopbetreiber Sorgen darüber, ob sie für dieses Wochenende ihr Sortiment in Form der Special-Grey-Edition (Handschellen dieses Mal ohne rosa Plüsch) genügend aufgestockt haben.
Wer's statt Kino lieber romantisch zuhaus' mag und ein Dinner der Liebe geben will, dem sei als Dessert dennoch Eis und Popcorn empfohlen. Das geht nämlich zu zweit bei Kerzenschein oder allein vor'm Fernseher – schmecken tut's so und so das Himbeereis mit süßem Himbeer-Popcorn.

400g gefrorene Himbeeren
100ml Schlagobers (Sahne)
2 EL Staubzucker
1 EL Hibiskussirup

1 Pkg. süßes Mikrowellenpopcorn
100g braunen Zucker
2-3 EL Wasser
1 Hand voll gefriergeschockte Himbeeren

Zuerst wird das Popcorn laut Packung zubereitet und auf einem Backpapier ausgebreitet (es kann zuerst auch nur eine Hälfte genommen werden). Danach werden die gefriergeschockten Himbeeren mit dem Mörser zu einem Pulver verarbeitet. In einer Pfanne bei mittlerer Hitze wird der Zucker in Wasser aufgelöst. Ist das geschehen gießt man den Karamell über die Popcorn und verteilt ihn mit einer Gabel. Jetzt das Himbeerpulver drüber streuen und auskühlen lassen.

Für das Eis werden die gefrorenen Himbeeren gemeinsam mit dem Schlagobers in eine Schüssel gegeben. So wird püriert und mit Puderzucker und dem Hibiskussirup verfeinert. Wer's süßer mag, darf sich am Zucker gern noch bedienen. Da aber das Popcorn das Topping vom Eis wird, soll's nicht zu süß werden.



Schönen Valentinstag!

Sonntag, 8. Februar 2015

Y-Jam und Gemüse mit Pitabrot



Wieso gibt's eigentlich keine Maturareise für den Studienabschluss? Nun gut, man müsst's möglicherweise umbenennen, aber daran kann's ja nicht scheitern. Statt X-Jam vielleicht Y-Jam? (Man beachte bitte den Wink mit dem Zaunpfahl Richtung Generation Y.) Zugegebenermaßen sind die meisten vermutlich viel zu sehr damit beschäftigt, eventuell gar panisch, einen Blick in das Erwachsenenleben zu werfen. In die Zukunft sozusagen.
Das Ganze hat dann halt wie alles im Leben ein lachendes und ein weinendes Auge. Damit das Lachende noch freudiger wird, wär' so eine Y-Jam-Reise wirklich eine gute Idee und was danach kommt, darüber denkt man eben danach nach. Schöner Plan von vier Mädls einer Diplomarbeitsgruppe – aber bis dahin darf's noch ein wenig Statistik sein.

Damit das Weinende dabei nicht die Überhand beginnt, gibt's zur Stärkung:

450g Blattspinat
4 TL Crème fraîche
Muskatnuss
Knoblauchzehe
Salz, Pfeffer
Olivenöl

Der Spinat wird mit klein gehacktem Knoblauch weich gedämpft, anschließend grob püriert und mit Muskatnuss, Salz, Pfeffer und Crème fraîche verrührt.



1 Zwiebel
1 Tomatendose
1 EL Tomatenmark
Oregano
Basilikum
Thymian
Prise Zucker
Salz, Pfeffer
Olivenöl

Die Zwiebel wird halbiert und anschließend in halbe Ringe geschnitten. So wird sie Olivenöl angeschwitzt. Dazu kommt das Tomatenmark und danach die Tomatendose. Gewürzt wird mit Oregano, Basilikum, Thymian, etwas Zucker, Salz und Pfeffer.

4 Kartoffeln
Butter
Kurkuma
Salz
Sesam

Die Kartoffeln werden gekocht und anschließend in Würfel geschnitten. Sie müssen nicht ganz durch sein, weil sie gleich in Butter in einer Pfanne angebraten werden. Jetzt salzen und mit etwas Kurkuma würzen. Zum Schluss mit Sesam bestreuen, sodass die Würfel auf allen Seite was davon haben.

450g Mehl
1/2 Germwürfel (Hefe)
1 Tasse lauwarmes Wasser
1/2 Tasse lauwarme Milch
Salz, weißer Pfeffer
Zucker
1-2 EL Olivenöl
Oregano

Der Germwürfel wird in lauwarmen Wasser und lauwarmer Milch aufgelöst, dazu kommt auch etwas Zucker. Damit der Germ gut gehen kann, einfach zudecken. Nach etwa 15 Minuten kommt diese Mischung in die Mulde, die man schon in das Mehl gedrückt hat. Das Mehl hat man übrigens schon mit Salz und weißem Pfeffer vermischt. Olivenöl nicht vergessen und so einem glatten Teig verkneten. So wird er in 8 Kugeln geteilt, die gleich ausgerollt werden und auf ein Backblech kommen. Ab in den Ofen bei 50° Heißluft zum Gehen. Dann rauf schalten auf 165° und backen lassen. Wenn sich eine Kruste zu bilden beginnt, bestreicht man mit Olivenöl und bestreut mit Oregano. Dann nochmal rein und nach etwa 1-2 Minuten raus mit den Fladen.

Auf lachende Augen!

Sonntag, 1. Februar 2015

Grilled Cheese Sandwich Deluxe ODER wie alles besser wird


Jedes Jahr um diese Zeit herrscht Ausnahmezustand. Irgendwie läuft alles anders als man es geplant hat. Die Tage fliegen nur so dahin. Man isst viel mehr als man möchte oder gar bräuchte. Und auf's Neue nimmt man sich's vor, dass das nächste Mal besser wird. Entspannt halt.
Wer jetzt Panik bekommt, zum Kalender eilt und sich fragt, wo das Jahr geblieben ist und ob denn schon wieder die Adventszeit begonnen hat, sei beruhigt. Es gab kein Black Out – der Jänner lässt sich im Leben eines Studenten halt sehr ähnlich beschreiben. Statt Geschenken gibt's Noten (was die numerische Entsprechung von Socken ist, liegt an dieser Stelle wohl auf der Hand) und statt Keksen Fast Food. Vor allem letzteres oder gar Essen an sich dient als äußerst bewährte Nicht-Lernstrategie. Es gibt nämlich zwei Typen dieser Strategien: 1.) der ewige Putzende. Einen Tag vor der Prüfung beginnt er die Kästen der Küche auszuwischen und die Fenster auf Hochglanz zu bringen. 2.) der Kühlschrankbegeisterte. Das Markenzeichen dieses Typs ist eine sehr häufig geöffnete Kühlschranktür, wobei diese synonym mit allen anderen Türen verwendet werden kann, die Lebensmittel hinter sich verbergen.



Beides sind sehr ausgefuchste Varianten, gegen die halt schlecht was getan werden kann. Immerhin muss geputzt und selbstverständlich auch gegessen werden.
Unschwer kann man an meiner Beschreibung erkennen, dass ich eindeutig Typ 2 zuzuordnen bin. Nachdem der Prüfungsmarathon aber soeben zu Ende ging, gibt's gesundes Fast Food: Grilled Cheese Sandwich Deluxe.

4 Scheiben Toastbrot

1 Mangold
1 Knoblauchzehe
Muskatnuss
Zitronensaft
Salz, Pfeffer
50g Dolcelatte
Olivenöl

2 rote Zwiebeln
1-2 TL Ahornsirup
ca. 3 EL Rotwein
Sonnenblumenöl

1 Eigelb
Zitronensaft
2 TL Estragonsenf
1 TL Crème fraîche
70g Butter
Salz
Rosmarin
Chili

3-4 Scheiben Cheddar
1 Ei
Schuss Essig



Zuerst werden die Zwiebeln in der Mitte halbiert, sodass man daraus halbe Ringe schneiden kann. Diese werden in etwas Sonnenblumenöl angeschwitzt, mit Ahornsirup verfeinert und anschließend mit Rotwein abgelöscht. So bleiben die Rotweinzwiebeln einfach noch eine Weile auf niedriger Flamme am Herd.
Damit kann man sich auch schon dem Mangold zuwenden. Der wird in Streifen geschnitten und sein bester Freund der Knoblauch klein gehackt. Letzterer wird in etwas Olivenöl angebraten (aufpassen, dass er nicht braun wird, sonst ist alles ganz schnell bitter). Der Mangold kommt dazu, wird mit Salz, Pfeffer und Muskat gewürzt und mit einem Schuss Zitronensaft versehen. So kann er auch schon vom Herd. Ist er nur noch lauwarm, wird der Dolcelatte gewürfelt und kommt hinzu.
Für die Sauce gibt man ein Eigelb, den Senf die Crème fraîche, Salz und Zitronensaft in ein Gefäß und püriert es mit dem Mixstab. Die Butter wird geschmolzen und während der Stab weiter mixt langsam hinzu gegeben. Etwas gehackten Rosmarin und Chili noch dazu.
Jetzt gleich mal in einem größeren Topf Wasser zum simmern bringen. Nun geht's auch schon an's Sandwich. Die untere Hälfte wird mit Cheddar belegt, darauf kommt die Mangold-Dolcelatte-Mischung und darüber wieder Cheddar. Deckel drauf und in einer heißen Pfanne mit Öl von beiden Seiten knusprig braten.
In das simmernde Wasser kommt das Ei und bleibt dort für vier Minuten. Wie das Pochieren genau geht, verrat ich natürlich auch. Das Sandwich wird in der Mitte durchgeschnitten, oben drauf platziert man das Ei und schneidet es ein wenig ein. Die Sauce nicht vergessen, etwas pfeffern und fertig.





Liebe Grüße von der Kühlschrankbegeisterten!