Sonntag, 26. April 2015

Bilder vom Sommer ODER Crostini mit Erbsen und Spargel



Auf den Straßen sieht man die Menschen mit kurzen Hosenbeinen das erste Eis des Jahres essen. Die großen Gläser ihrer Sonnenbrillen reflektieren das Lachen ihrer Freunde und das Leben fühlt sich wunderbar leicht an. Es ist so warm, dass das Eis mehr schmilzt als im Magen zu landen und so tropfen Erdbeere und Schokolade auf den glühenden Asphalt.
Ein Bild das eigentlich nur der Sommer mit seinen schönsten Buntstiften malen kann – oder ein Kopf, der von Fieber geplagt wird. Denn während andernorts der letzte Bissen Waffel in den Mund geschoben wird, läuft mir die Nase. Als Trost hab' ich nur gehört: "Die Monate mit R haben halt so ihre Tücken..." Und so lieg ich hier, halt es heut ein wenig kürzer als sonst und bin mächtig stolz auf meine Tagesleistung:



1 Bund grüner Spargel
ca. 200g Erbsen
1/2 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
Gemüsebrühe
Olivenöl
Salz, Pfeffer
Zitrone
Petersilie
geröstete Mandeln
Baguette



Zuerst wird die Zwiebel gewürfelt und in einem Topf in Olivenöl angeschwitzt. Danach wird der Spargel von seinem hölzernen Ende befreit und unten etwas geschält. Das macht man, weil dort bei jeder Spargelstange 1-2 zwei Zentimeter lange Stücke abgeschnitten werden. Die kommen dann gemeinsam mit der gehackten Knoblauchzehe auch in den Topf hinein und braten auf kleiner Flamme ein paar Minuten vor sich hin, bevor sich die Erbsen dazu gesellen. Mit einem kleinen Schluck Gemüsebrühe und etwas Zitronenschale darf alles köcheln, bis der Spargel gar ist. Dann kommt der Pürierstab zum Einsatz, der Erbsen und Spargel eine grüne Verbindung eingehen lässt. Jetzt noch salzen und pfeffern und der Aufstrich ist fertig.
Für den restlichen Spargel erhitzt man wieder Olivenöl in einer Pfanne und schlichtet den Spargel hinein, der dort gesalzen, gepfeffert und Petersilie verfeinert wird. Auch ein kleiner Schuss Zitronensaft steht ihm gut.
Das Baguette wird in Scheiben geschnitten, die entweder kurz in den Toaster wandern, damit aus ihnen Crostini werden. Jetzt einfach mit der Erbsen-Spargel-Mischung bestreichen, Spargel drauf legen und ein paar gehackte Mandeln drüber streuen.





Kommt gut durch die letzten Tage dieses gefährlichen Monats – der Mai sorgt schon bald für Abhilfe!

Sonntag, 19. April 2015

Wenn man seinen Geburtstag mit den Ahnen feiert – Ahnentorte



Die Geburtstage von meinem Bruder und mir wurden vor allem in Kindertagen immer ausgelassen gefeiert. Auch wenn bei meinen das Christkind schon auf dem Weg war und bei seinen der Osterhase grad auf Durchreise war. Wir feierten mit Früchtetee, der durch Obst und Rosinen etwas ganz besonderes war, und mit selbstgemachtem Aufstrich, in dem Paprikastückerl aller Farben waren. Dazu gab's noch zwei Dinge, die mir ganz besonders am Herzen lagen oder immer noch liegen. Einerseits war das die Mini Playback Show, die wir zwar ohne Marijke Amado aber mit viel Elan zelebrierten. Sie verlangte uns Dreien (unser Cousin war natürlich mit von der Partie) viel Vorbereitungszeit ab und bescherte den älteren Teilen der Familie eine kinderfreie Zeit, denn selbstverständlich musste für den Überraschungseffekt alles im Geheimen geprobt werden. Andererseits war das die Ahnentorte. Ja, Ahnentorte – wer das noch nie gehört hat, dem sei versichert, er hat zwar nicht den Klassiker aller Torten hinsichtlich der Bekanntheit, wohl aber möglicherweise der Geschmackserlebnisse verpasst. Über den Namen gilt es aber wirklich zu spekulieren: Ist es tatsächlich eine Torte der (meiner?) Ahnen? Oder hat's irgendjemand mal falsch ausgesprochen und aus der Annatorte wurde die Ahnentorte? So sollen Namen ja immerhin schon seit Jahrhunderten entstehen. Das Geheimnis wird wohl nicht zu lüften sein, zumal die Frauen der Familie auf dem Namen Ahnentorte bestehen ohne einen Hintergrund anzugeben. Gebacken wird sie aber auf jeden Fall weiterhin, denn mein Bruder darf sich über eine Zahl mehr auf seinem Jahreskonto freuen.



120g Zucker
40g weiche Butter
2 Eier
280g Mehl
1/2 Pkg. Backpulver
50g Trinkschokolade
1EL Kakao
250ml Milch
50g Kuvertüre
1 EL Vanillezucker

Creme:
120g Staubzucker
120g Kuvertüre
120g weiche Butter
Vanilleessenz

Marillenmarmelade

Zuerst wird die Kuvertüre im Wasserbad geschmolzen, damit sie noch Zeit wieder ein wenig abzukühlen. Dann schlägt man die Butter, den Zucker und 2 Eigelb schaumig. Schon wird auch das Mehl gemeinsam mit dem Backpulver hinein gesiebt und mit der Milch, die nach und nach dazu kommt, verrührt. Beide Kakaovarianten und die geschmolzene Kuvertüre dürfen natürlich nicht vergessen werden. Das Eiweiß wird noch zu Schnee geschlagen, untergehoben und so geht's ab ins Backrohr bei 170° Heißluft für 25-30 Minuten.
Für die Creme wird wieder zuerst die Kuvertüre im Wasserbad geschmolzen und überkühlen gelassen. Die Butter schlägt man gemeinsam mit dem Staubzucker flaumig auf (am besten so etwa 10 Minuten). Danach wird die Kuvertüre untergeschlagen, der gebackene Teig durchgeschnitten und zuerst mit Marillenmarmelade und dann der Creme bestrichen. Ein bisserl Creme lässt man für die Verzierung übrig und tobt sich mit dem Spritzbeutel aus.





In diesem Sinne:
Alles Gute und jetzt ab durch die Zauberkugel!

Sonntag, 12. April 2015

20° und es wird noch heißer – Bärlauchknödel mit Radieschensalat



Spielte letzte Woche das Wetter noch verrückt, knallt diese die Sonne auf den Beton der Wiener Straßen. 20° verlangen nach den ersten Schweißperlen ohne dicke Wollpullis und glänzender Bräune (zugegebenermaßen bei mir wird's auch bei 40° die noble Blässe bleiben, aber gut). Vor allem ist es jetzt aber Zeit für die großen Frühlingsgefühle! Vorbei sind die Fernsehabende mit der Liebe, an denen ich sowieso schon um 10 ins Bett will und zwanghaft wach gehalten werde – völlig zwecklos, kurz aus den Augen gelassen, lieg ich auch schon unter der Decke und bekanntlich braucht es maximal fünf Minuten in der Horizontalen bis der Schlaf Einzug hält. Kurz davor wird aber noch hoffnungsvoll "Kommst du Gute Nacht sagen?" aus dem Schlafzimmer gemaunzt und die brave Liebe kommt tatsächlich kopfschüttelnd rein. Eine Fernbeziehung spricht wohl für mehr Geduld, immer würd' er das bestimmt nicht machen. Für frischen Bärlauch hüpft man morgens gemeinsam ganz flott aus den Federn und kann sich knoflige Küsse zuwerfen. Aber Vorsicht, nicht mit den Maiglöckchen verwechseln, sonst kommt's zum schnellen Liebesaus.



500g Kartoffeln (mehlig)
50g Grieß
50g Kartoffelstärke
1 EL Salz
70g Bärlauch
Wasser
Olivenöl

1 Bund Radieschen
1/2 Grapefruit
Salz
Salatkräuter
1 TL grober Senf
1 TL Honig (optional Agavendicksaft)
Rapsöl



Die Kartoffeln werden gekocht und noch warm gepresst, vermischt werden sie dann mit dem Bärlauch. Der wird davor mit etwas Wasser püriert. Auch kommen der Grieß, die Kartoffelstärke und das Salz dazu. Zu Knödeln formen und in simmernendem Wasser 10-15 Minuten kochen lassen. Für ein knuspriges Äußeres, werden sie noch in etwas Olivenöl angebraten.

Der Saft der Grapefruit wird mit dem Senf, dem Honig, dem Rapsöl, Salz und Salatkräutern vermengt. So bekommt man sein Dressing für den Radieschensalat, dafür müssen die Radieschen natürlich auch noch in feine Scheiben geschnitten werden.





Genießt die Frühlingsgefühle!

Samstag, 4. April 2015

Eine Osterwanderung und Ricotta-Pancakes mit Erdbeersauce


Diese Woche hat das Wetter alles gezeigt, was es so zu bieten hat – 50 shades of weather sozusagen. In der einen Minute (oder Sekunde) strahlt die Sonne herunter, dass man den Bikini aus dem Kleiderschrank zerren will und in der anderen beginnt ein Schneesturm, der einen panisch nach der Pudelmütze suchen lässt. Letztere wurde ja bereits hoffnungsvoll verstaut. Nichts desto trotz, haben die Liebe und ich den Kampf um den Frühling nicht aufgegeben und sind losgezogen um zu Wandern. Anfangs begeistert von der Idee, später skeptisch wegen des 15cm hohen Schnees. Aber auch mit der Beständigkeit des Schnees verhielt es sich ähnlich wie mit dem Wetter – ein paar Schritte auf schönstem Moos, 10 Meter weiter rutscht man den Berg am Schnee hinab.



Tapfer gingen wir durch dieses Martyrium, um Stunden später völlig erschöpft ins Auto zu plumpsen. Während ich vollends zufrieden mit meiner Leistung war, zeigte sich die Liebe doch ein bisserl enttäuscht, zumal wir an einem Wisentpfad gewandert sind und kein einziges (sondern nur Hühner) gesehen haben. Es liegt auf der Hand, dass für die Vertreibung der wilden Tiere nur einer verantwortlich sein kann. Das Stadtkind – also ich. Davon getröstet, dass so eine Wanderung einen vor den Ostervorbereitungen bewahrt, sich Ricotta-Pancakes für den Ostertisch aber bestimmt ausgehen, haben wir uns wieder auf den Heimweg gemacht.

2 Eier
150g Mehl
150ml Milch
150g Ricotta
1-2 EL Zucker
1/2 TL Backpulver
etwas Zimt
Zitronensaft
Pflanzenöl

500g Erdbeeren
Zitronensaft
2 EL Vanillezucker
Grand Marnier
Vanilleessenz



Zuerst werden die Erdbeeren geschnitten und in einem Topf mit etwas Zitronensaft aufgekocht. Dazu kommt auch der Vanillezucker, die Vanilleessenz und ein Schuss Grand Manier. So lässt man alles ein wenig einkochen und abschließend abkühlen.
Für die Pancakes wird das Eiklar zu Schnee geschlagen und in einer anderen Schüssel die Dotter (Eigelb), die Milch, der Ricotta, der Zucker, das Backpulver, Zimt und Zitronensaft vermischt. So wird der Schnee untergehoben und etwas Öl in der Pfanne erhitzt. Darin brät man die Pancakes auf beiden Seiten an.





Frohe Ostern!