Ich muss sagen, ich habe eine ausgezeichnete Singstimme – zumindest konnte ich dieser Aussage mit ein paar minimalen Abzügen, womit sie eher als "gut" oder "ganz ok" zu bezeichnen ist, bis vor ein paar Jahren absolut zustimmen. Mit der Liebe kam dann aber auch die Realität und mittlerweile ist das Singen während der gemeinsamen Autofahrt verboten oder sagen wir so, es wird auf den alleinigen Duschgang verschoben. Warum diese Erkenntnis so spät gekommen ist? Na, weil manch einer die falschen Töne schlicht nicht hört. Auch hört er sie dann nicht, wenn er sich die Finger am Gitarrenhals fast abbricht und die Familie das i in der Stillen Nacht am Weihnachtsabend länger als üblich dehnt. Warum die das auch nicht bemerkt haben? Na, weil alle in dieser Familie mit einer eher unmusikalischen Natur gesegnet sind. Bis auf eine, aber die hat's dank ihrer mütterlichen Liebe eben auch nicht mitbekommen. Stock und steif behauptet sie alle Jahre wieder, während wir den Tannenbaum für sein Grün auch an kalten Tagen loben, dass ihre Tochter singen kann. Das tut diese dann auch und der Liebe bleibt nichts anderes übrig als mit dem Kopf zu schütteln und auf ein schnelles Ende zu hoffen.
Anders ist's beim Essen. Damit kann man ihm nämlich schon schön tun. Also auch ich.
Deswegen gibt's dieses Jahr am weihnachtlichen Tisch Schweinefilet auf warmem Krautsalat mit Mini-Kartoffelknöderln und dazu braucht's:
2-3 Schweinefilets (unter Österreichern eher als Schweinslungenbraten bekannt)
2-3 Knoblauchzehen
Butter
Salz, Pfeffer
1 Krautkopf
2 Zwiebeln
Essig
Speck
Kümmel
Wacholderbeeren
Wasser
Salz, Pfeffer
450g mehlige Kartoffeln
2 EL Mehl
2 EL Speisestärke
1-2 Eier
Muskatnuss
Majoran
Salz
Das Kraut darf zuerst unter's Messer und wird nudelig geschnitten (die Küchenmaschine würd's aber auch gut machen). Den Zwiebeln geht's ähnlich, nur dass ihr Format würfelig ist, genauso wie das vom Speck. Der kommt auch gleich in einen großen Topf und wird etwas angebraten, bevor auch die Zwiebelwürfel dazu dürfen. Danach kann auch schon das Kraut dazu, das mit Essig und anschließend Wasser aufgegossen wird. Das Wasser kann gut gesalzen werden und auch noch mit dem Kümmel und den Wacholderbeeren gewürzt werden. So lässt man alles köcheln und schließt später noch mit Pfeffer ab.
Natürlich hat man auch schon die Kartoffeln gekocht, sodass man sie jetzt entweder pressen oder ordentlich stampfen kann. Vermischt werden sie mit dem Mehl und der Speisestärke, außerdem kommen noch das Ei und die Gewürze dazu. Auch hier darf man nicht auf's Salz vergessen! Ist alles gut vermengt, kann man kleine Knödel formen, die für 5-10 Minuten im gesalzenen simmernden Wasser baden gehen.
Das Fleisch brät man im Ganzen gemeinsam mit den Knoblauchzehen in einer Pfanne scharf an, bevor es mit einem Stück Butter, Salz und Pfeffer in Alufolie gewickelt wird. So eingepackt kommt es bei 150° Heißluft für ca. 15 Minuten in den Ofen. Länger empfiehlt sich nicht, da es sonst nicht mehr so schön rosa ist.
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