Freitag, 23. August 2013

Zwetschk'n hab ich zum Wucht'ln gern.


Seit Anbeginn der Tage gibt's im Familienhaushalt bestimmte Mehlspeisen, das ist für einen Österreicher das süße Zeugs nach dem Essen, zum Kaffee oder auch für Zwischendurch. Dabei ist es eigentlich auch völlig wurscht, ob tatsächlich Mehl verarbeitet wurde oder auch nicht. In diesem Fall haben wir aber Glück. Mehl ist schon mal dabei. Aber wobei?



Na, bei den Zwetschk'nwucht'ln von der Oma! Achso... na dann! Wucht'ln? Sind damit nicht eigentlich Buchteln gemeint, diese kleinen Germkrapferl, die manch einer auch mit Vanillesauce gern mal isst? Ja! Aber warum, die bei uns zuhause ein "W" am Anfang haben, weiß niemand so genau. Vielleicht wollte man einfach nicht so mainstream sein. Möglicherweise gibt's auch einen Zusammenhang damit, dass die bei uns auch nicht mit Sauce serviert werden. Keine Ahnung. Dafür gibt's was Fruchtiges – und ziemlich Leckeres. Die Zwetschken haben ja gerade Saison und was gäb's da schöneres, als was nettes mit Zucker d'raus zu machen. Darauf hab ich dieses Mal eine Antwort. Ha! Nämlich: Nix.




Also her mit den Früchtchen, jetzt wird gewuchtlt!

1/4 Germ- oder Hefewürfel
2 EL Milch
500g Mehl
50g Zucker
Prise Salz
1/4 l Milch
100g Butter
3 Eidotter/-gelb
1 Ei
1 Pkg. Vanillezucker
Zwetschken
Zwetschkenmarmelade

Das Rezept ist ungefähr so wirr, wie die Frage nach dem "W". Aber das Ergebnis belohnt einen für die Lesearbeit.
Zuerst rührt man den Germ mit etwas Zucker flüssig, danach gibt man die 2 EL Milch und ebenso Mehl dazu und vermischt auch das in einem Gefäß (eine Tasse bietet sich an). Ist das vollbracht, setzt man die Tasse in ein lauwarmes Wasserbad und gibt einen Teller darauf. Fertig gegangen ist die Masse, wenn sie rauf kommt. Hat sie diesen Kraftakt vollzogen, wird's von der Oma liebevoll Dampfl genannt und darf in eine Mulde, die aus 600g Mehl, 50g Zucker, einem Päckchen Vanillezucker und einer Prise Salz besteht.



Dann nimmt man einen viertel Liter warme Milch, die 100g Butter, die 3 Eidotter, das ganze Ei und rührt kräftig. Auch das darf sich nun zum Dampfl gesellen und gleich vermengt werden. Man rührt was das Zeug hält, bis der Teig Blasen wirft (kann man natürlich auch mit den Knethacken machen) und man den anstrengendsten Teil der Arbeit erledigt hat. Ist alles noch ein bisserl zu klebrig, gibt man noch Mehl dazu und verschließt anschließend die Schüssel. An diesem Zeitpunkt darf wieder gebadet werden. Jetzt darf also der gesamte Teig im warmen Wasser gehen. Ist der erste Durchgang erledigt, sprich er hat sich stark vergrößert, wird er nochmal geknetet und geht noch eine Runde.



In dieser Zeit werden zwei Formen eingefettet, und die Unterseite mit halbierten Zwetschken eng ausgelegt. Vom Teig sticht man mit einem großen Löffel was ab und füllt ihn mit Zwetschkenmarmelade. Die Hände beölt man sich ein wenig und schlichtet die Wuchteln in die Formen.

Den Ofen stellt man auf 60° Heißluft ein und gibt die Formen rein. Die Temperatur steigert man auf 180° sobald der Teig (wer hätte es ahnen können) mal wieder wieder hoch gegangen ist. So lässt man's dann für etwa 30 Minuten und stürzt es anschließend auf einen länglichen Teller oder wo's einem halt beliebt. Bevor gegessen wird, bedient man noch das Puderluder und genießt die inkognito Buchteln am besten noch lauwarm.



Achtung! Hier wird gewucht'lt!



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