Sonntag, 12. Juli 2015

Eine Wunschliste wie aus Kinderhänden und Ananastorte



Man sagt ja, dass irgendwann der Punkt kommt, an dem sich familiäre Rollen umkehren. Kinder werden zu Eltern, Eltern zu Kindern. Eine Veränderung, die wohl für beide Seiten nicht immer so leicht hinzunehmen ist, aber im Lauf des Lebens auf gewisse Art und Weise so vorgesehen zu sein scheint. Die Rede ist hier nicht vom inneren Kind, denn soll auch zwischendurch nicht verschwinden, sondern von einer Umstrukturierung der Aufgaben. Welche Rolle man dabei als Enkelkind spielt war mir bis vor kurzem noch nicht ganz so klar. Denn während das Grundgerüst mit ein paar lockeren Streben noch so steht wie bisher, dachte sich der Hansl vermutlich, dass das ganze von einer positiveren Seite zu betrachten ist. Denn was jucken ihn Veränderungen, auf die er keine Lust hat, wenn er doch bewusst welche herbeiführen kann, die er super findet? Kurzerhand hat er sich also zu seinem Geburtstag entschlossen, dass er anlässlich dessen eine Wunschliste erstellt. So kam es, dass er mir während seinem Frühstück aufzählte, welche Sachen er gerne haben möchte. Alles rein praktisch versteht sich. Ganz überwältigt von dem Wechsel in seiner Antwort auf die Geschenkefrage vom "Nichts" der Vorjahre zu "Das, das, das und das könnt ich auch gut gebrauchen" hab ich mich als ordentliche Enkelin gefügt und eine kurze Hose samt trendy Birkenstocks besorgt. Nicht, dass ich sein "Nichts" jemals ernst genommen und mich daran gehalten hätte. Bei der Torte habe ich es dann auch nicht mehr gewagt die große Eigeninitiative zu zeigen und habe auf ein traditionelles Familienrezept zurückgegriffen. Ananastorte.



4 Eier
110 g Zucker
20g Vanillezucker
160g Mehl
1,5 TL Backpulver

1 Dose Ananasscheiben
90g Zucker
10g Vanillezucker
1 Pkg. Vanillepudding
220g weiche Butter

Grand Marnier



Zuerst werden die Eier getrennt und das Eiweiß zu Schnee geschlagen. Danach schlägt man die Dotter (Eigelb) mit dem Zucker, Vanillezucker und 3 EL heißem Wasser schaumig. Wer möchte kann jetzt schon mal einen Schuss vom Grand Marnier dazugeben. Das Mehl vermengt man mit dem Backpulver, siebt es darüber und vermengt es am besten per Hand. Auch den Schnee hebt man nach und nach unter. Ab in eine ausgebutterte Tortenform und in den Ofen bei 170° Heißluft für ca. 25 Minuten.
In der Zwischenzeit wird der Saft der Ananasdose um etwas Wasser ergänzt, sodass es insgesamt 400ml sind. Jetzt in einen Topf umgießen und den Zucker (+Vanillezucker) dazugeben. Aufkochen lassen, den Pudding einrühren, von der Herdplatte ziehen und weiter rühren. Jetzt wird die Butter aufgeschlagen, dazu braucht man ein wenig Durchhaltevermögen, damit es eine schöne homogene Masse wird. Ist die Puddingmischung abgekühlt rührt man sich nach und nach unter die Butter, sodass sie sich gut miteinander vermengen.
Der Biskuit wird zweimal durchgeschnitten, dann werden die beiden Innenschichten mit etwas Grand Marnier beträufelt, mit Creme bestrichen und mit Ananasstücken ausgestattet. Auch außen kommt die Creme und oben drauf wieder die Stückchen.





Hoch lebe das innere Kind!

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